Rostock. Jugend- und Gruppenreisen sind wegen der Kontaktbeschränkungen bislang verboten. Damit ist auch das Kerngeschäft des Deutschen Jugendherbergswerks weggebrochen.

Die wirtschaftliche Lage der Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern gestaltet sich weiterhin äußerst schwierig. Nach der ersten Öffnung an Pfingsten seien inzwischen sieben der 14 Herbergen geöffnet, sagte der Vorstand des DJH-Landesverbands Kai-Michael Stybel der Deutschen Presse-Agentur. Die Auslastung reiche nicht aus, um alle Häuser zu öffnen. "Deshalb gehen wir mit begrenzter Kapazität an den Markt." Es sei allerdings gelungen, zwei Drittel der Buchungen von den noch geschlossenen in die geöffneten Herbergen umzuleiten. Schon vor den Sommerferien seien viele Buchungen gecancelt worden.

Ein Grund für die Nicht-Öffnung sei auch, dass in manchen Häusern die strengen Pandemie-Auflagen für Gruppenunterkünfte nicht oder nur schwer eingehalten werden können. Diese betreffen insbesondere die Sanitär- und Verpflegungsbereiche. "Das sind natürlich haftungsrelevante Auflagen", betonte Stybel.

Gleichzeitig herrsche auf dem Markt der Jugendgruppereise weiter große Verunsicherung. "Es gibt bis heute keine Buchung aus einem Bundesland, damit im neuen Schuljahr die von uns so benötigten Klassenfahrten kommen können", bedauerte Stybel. Dabei sei üblicherweise jetzt die Zeit, in der die Schulen die letzten Reisevorbereitungen für das kommende Jahr treffen. "So bestehe nun die Gefahr, das wir 2021 ins nächste Krisenjahr reinschlittern."