Rostock.

Mit einem seltenen Fundstück aus dem mehr als 1000 Jahre alten "Rügener Silberhort" will eine Initiative in Rostock auf das Fehlen eines Archäologischen Landesmuseums in Mecklenburg-Vorpommern aufmerksam machen. Gezeigt wird der sogenannte Hammer, der dem Schatz des Harald Blauzahn (911-987) zugerechnet wird, wie der Freundeskreis Archäologisches Landesmuseum am Mittwoch in Rostock mitteilte. Das Fundstück wird ab dem 14. Juli im Rathaus gezeigt und gehört zu einem bedeutenden Münzfund von 2018 auf der Insel Rügen. Der "Silberhort" soll um 980 auf Rügen vergraben worden sein. Blauzahn war zu seiner Zeit König von Dänemark und Norwegen.

Mecklenburg-Vorpommern ist nach Angaben des Freundeskreises das einzige Bundesland in Deutschland, das kein eigenes Archäologisches Landesmuseum hat. Ein Neubau in Rostock sei zwar für 40 Millionen Euro beschlossen, aber soll nach bisherigen Plänen erst 2025 fertig sein. Ein entsprechendes Museum hatte seinen Sitz im Schweriner Schloss, musste aber 1992 dem Landtag weichen.

Seither können viele Ausstellungsstücke, die auch von der gemeinsamen Geschichte der Region mit ihren Nachbarländern künden, nur in wechselnden Ausstellungen gezeigt werden und müssen danach wieder in die Depots. Der Freundeskreis will zudem eine Plakataktion unter dem Motto "Was ist das?" zu seltenen Fundstücken starten.