Güstrow.

Der kommissarische CDU-Landesparteichef von Mecklenburg-Vorpommern, Eckhardt Rehberg, hat sich für eine mögliche zweite Chance für Philipp Amthor nach dessen Lobbytätigkeit für ein US-Unternehmen ausgesprochen. "Man sollte, das ist meine Auffassung, so einem jungen Mann auch durchaus eine zweite Chance geben", sagte Rehberg dem Deutschlandfunk am Samstag. Was in fünf oder zehn Jahren sei, müsse heute nicht betrachtet werden. "Ich kenne auch andere Politiker von den Grünen oder der SPD, die in Affären verstrickt waren und wiedergekommen sind." Die Vorwürfe müssten jedoch aufgeklärt werden.

Rehberg begrüßte es, dass der 27 Jahre alte Bundestagsabgeordnete am Freitag seine Kandidatur für den Landesvorsitz zurückgezogen hatte. Amthor habe erkannt, dass die Vorwürfe der CDU und ihm selbst geschadet hätten. Rehberg forderte seinen Parteikollegen auf, offene Fragen, wie etwa die Finanzierung von Flugreisen, zu klären.

Amthor war wegen seiner Nebentätigkeit und Lobbyarbeit für das US-amerikanische IT-Unternehmen Augustus Intelligence massiv in die Kritik geraten. Er bezeichnete diese Tätigkeit inzwischen als Fehler und hat die Zusammenarbeit nach eigenen Angaben beendet. Die ihm eingeräumten Aktienoptionen habe er zurückgegeben. Amthor gab auch seine stellvertretende Mitgliedschaft im Amri-Untersuchungsausschuss auf.