Rostock/Stralsund. Ein katholischer Priester aus Vorpommern ist positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden. Zu Pfingsten hat er noch Gottesdienste gefeiert. Nun suchen gleich drei Landkreise nach weiteren möglichen Infizierten.

Wegen eines vom Coronavirus betroffenen katholischen Priesters suchen die Behörden in Mecklenburg-Vorpommern nun in drei Landkreisen nach weiteren möglichen Infizierten. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock ermitteln die Gesundheitsämter der Landkreise Mecklenburgische Seenplatte, Vorpommern-Rügen und Vorpommern-Greifswald derzeit Kontaktpersonen, etwa über Listen, in die sich Gottesdienstbesucher eintragen. Für mehrere enge Kontaktpersonen des Priesters seien Quarantäne-Maßnahmen verhängt worden. Das Lagus wartet auf die Labor-Ergebnisse von etwa 130 Abstrichen. Sie sollen am Freitagabend oder am Samstag vorliegen.

Der betroffene Priester aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat nach Angaben des Erzbistums in Berlin am Pfingstwochenende Gottesdienste in Stralsund, Demmin und Grimmen gefeiert. Die Pfarrei St. Bernhard hat laut ihrer Internetseite bis zum 12. Juni alle Gottesdienste in Stralsund und Demmin abgesagt. Sie bittet Teilnehmer der Pfingstgottesdienste, sich bei den zuständigen Gesundheitsämtern zu melden.

Neben dem Priester sei auch ein Kirchenmitglied in Stralsund, das ihm bei der Vorbereitung eines Gottesdienstes zu Pfingsten geholfen habe, infiziert, teilte der Landkreis Vorpommern-Rügen mit. Allein in diesem Kreis wurden nach Angaben eines Landkreissprechers am Freitag 24 Menschen in Grimmen und 52 in Stralsund zu Tests auf das Virus aufgerufen. Bislang wurden demnach 12 Personen vorsorglich in häusliche Isolation geschickt. Zuvor hatte es den jüngsten Corona-Fall im Landkreis Vorpommern-Rügen am 30. April gegeben.

In Frankfurt am Main hatten sich am 10. Mai nach einem Gottesdienst in einer Baptisten-Freikirche rund 200 Menschen aus dem Umfeld der Gemeinde infiziert. Zunächst erklärte die Gemeinde, es seien alle Auflagen eingehalten worden. In einem später veröffentlichten Informationsschreiben war allerdings von Gemeindegesang die Rede. Auch Nase-Mund-Masken wurden offenbar nicht getragen.