Golchen.

Der Mediclin-Konzern und der Landkreis Ludwigslust-Parchim haben am Freitag in Golchen eine Absichtserklärung für die Rekommunalisierung des Krankenhauses Crivitz unterzeichnet. Die verschuldete Klinik mit 74 Betten soll für einen Euro an den Landkreis gehen, wie ein Landkreissprecher sagte. Wie hoch die Schulden sind und wie viel davon der Landkreis übernimmt, ließ er offen. Laut NDR soll der Kreis bereit sein, sechs Millionen Euro zu schultern.

Am Vorabend hatte der Kreistag der Übernahme des Landkrankenhauses zugestimmt und Landrat Stefan Sternberg (SPD) zu den Endverhandlungen und zur Unterzeichnung des Kaufvertrags ermächtigt. Bis Ende Juni soll der Vertrag unterschrieben werden.

Zur Zukunft der Geburtenstation, über die seit Monaten heftig gestritten wird, hielten sich die Abgeordneten bedeckt. Mehrere hatten davor gewarnt, sich schon jetzt auf ein detailliertes Konzept festzulegen und damit Hoffnungen zu wecken, die später vielleicht nicht zu erfüllen seien.

Die Geburtenstation in Crivitz trägt dem Vernehmen nach aufgrund vergleichsweise geringer Geburtenzahlen wesentlich zum Defizit des Krankenhauses bei. Der Mediclin-Mutterkonzern Asklepios plant, die Geburtshilfe im rund 20 Kilometer entfernten Parchim zu konzentrieren, wo er ein Krankenhaus betreibt. Die Geburtenstation in Crivitz soll Mitte Juni geschlossen werden.