Rostock.

In Mecklenburg-Vorpommern werden die Blutkonserven langsam knapp. "Unsere Bestände sind in den vergangenen Wochen deutlich geschrumpft", sagte Michael Walter vom Institut für Transfusionsmedizin der Unimedizin Rostock am Dienstag. Dies sei im Gegensatz zu früheren Jahren, als vor allem im Sommer die Engpässe auftraten, ein jahreszeitlich unabhängiges Problem geworden. Es werde verschärft, weil aktuell viele Operationen und Behandlungen, die wegen der Corona-Krise verschoben wurden, nachgeholt werden.

Mit Blick auf den Weltblutspendetag am 14. Juni machte die Unimedizin ebenso wie das Deutsche Rote Kreuz darauf aufmerksam, wie lebenswichtig Blutspenden für die Patienten sind. "Es sieht sehr schwierig aus", sagte Silke Hufen vom DRK-Blutspendedienst Mecklenburg-Vorpommern. Ihre Organisation versorge 80 Prozent der Krankenhäuser und Praxen mit Blutkonserven. "Das ist von uns gerade kaum zu decken. Wir leben von Tag zu Tag."

Dabei kann mit einer Blutspende bis zu drei Patienten geholfen werden, wie der Rostocker Transfusionsmediziner Nico Greger erklärte. "Bei Operationen oder schwerwiegenden Erkrankungen seien die Patienten auf Blutkonserven angewiesen. Aus einer Vollblutspende werden auch rote Blutkörperchen, Plasma und Blutplättchen gewonnen.