Schwerin.

Die Schriftstellerin Monika Maron hat im Zuge der Corona-Krise in Mecklenburg-Vorpommern eine "Ausreiseverfügung" bekommen - und fühlt sich laut Internetausgabe der "Bild"-Zeitung dadurch an die DDR erinnert. Sie hat ein Haus in Mecklenburg-Vorpommern, das aber offenbar nicht ihr Erstwohnsitz ist.

Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) sagte am Donnerstagabend, ihm sei der Fall bekannt. Er sagte eine Prüfung zu. "Wir werden eine Entscheidung treffen", versprach der Minister. Er betonte, die Ordnungsbehörden hätten richtig gehandelt, mitunter sei aber Sensibilität nötig.

Die Verordnung des Landes gegen die Ausbreitung des Coronavirus verbietet touristische Reisen Auswärtiger nach Mecklenburg-Vorpommern bereits seit Mitte März. Damit dürfen auch Menschen mit Erstwohnsitz außerhalb des Landes ihre Ferienwohnungen und -häuser im Nordosten nicht nutzen. Maron lebt in Berlin und hat laut "Bild" ein Haus in Mecklenburg-Vorpommern nahe der polnischen Grenze, in dem sie als Schriftstellerin auch arbeitet. "Ich bin hier seit 40 Jahren", sagte sie der Zeitung. "Hier habe ich alle meine Bücher geschrieben." Menschen, die in MV arbeiten, dürfen einreisen.

Maron ist nach Angaben ihres Verlags S. Fischer 1941 in Berlin geboren, wuchs in der DDR auf, übersiedelte 1988 in die Bundesrepublik und lebt seit 1993 wieder in Berlin.