Greifswald. Der übliche Weg bei Corona-Infektionsverdacht ist die telefonische Rücksprache mit dem Hausarzt, der dann über die Notwendigkeit eines Tests entscheidet. Fieberzentren wie jetzt in Greifswalds sind nun eine Alternative.

In Greifswald hat am Donnerstag das zweite von landesweit vier geplanten Fieberzentren zur Erkennung möglicher Corona-Infektionen die Arbeit aufgenommen. Mit diesen Zentren sollen Ärzte und medizinisches Personal in den Praxen sowie in Gesundheitsämter entlastet und vor Ansteckungen geschützt werden, wie Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) bei der Eröffnung erklärte. Das erste Fieberzentrum war in Rostock in Betrieb gegangen.

Die Greifswalder Fieberambulanz wurde im derzeit geschlossenen Berufsbildungszentrum der Stadt eingerichtet. Sie wird vom Landkreis Vorpommern-Greifswald und der Universitätsmedizin Greifswald betrieben, die für die technische Ausstattung und das Personal sorgt. Das Gesundheitsministerium unterstützte die Einrichtung der Ambulanz laut Glawe mit 100 000 Euro. Landesregierung, Kommunalverbände und Klinikbetreiber hatten sich Mitte März darauf verständigt, zur besseren Bewältigung der Corona-Krise die Bekämpfung der Epidemie regional zu steuern und dabei auch neu zu bildende Fieberzentren in Rostock, Greifswald, Neubrandenburg und Schwerin zu nutzen.

In diesen Zentrum solle entschieden werden, ob bei Beschwerden Tests auf Covid-19 nötig sind. "Vor allem geht es darum, bei typischen Symptomen wie Fieber, Husten oder Atembeschwerden eine entsprechende medizinische Unterstützung vor Ort zu bekommen. Es kann dort direkt geholfen werden, wo Hausarzt oder Gesundheitsamt beim telefonischen Gespräch mit einem Patienten nicht weiterkommen", erläuterte Glawe das Konzept.

Zudem soll die Ambulanz auch Anlaufstelle für Menschen sein, die positiv auf Covid-19 getestet wurden und ein medizinisches Problem haben. Für den Besuch der Fieberzentren benötigen Patienten laut Glawe keine Überweisungen. Doch seien telefonische Anmeldung für eine Untersuchung notwendig.

Menschen mit Symptomen, die auf eine Corona-Infektion hindeuten, sollen zur Vermeidung von Ansteckungen ihren Hausarzt nicht aufsuchen und stattdessen telefonisch Rat einholen oder sich zu einem Test überweisen lassen. Die Fieberzentren bilden dazu eine Alternative.