Schwerin. Die Kontaktbeschränkungen werden weite Bereiche des Lebens weiter beeinflussen – wenig Chancen für Frühlingsgefühle.

Vor dem Start in eine weitere Woche unter dem Eindruck der Corona-Pandemie hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) die strengen Reisebeschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern verteidigt. "Ostern ist normalerweise die Zeit, in der wir rausgehen, in der sich die Familien treffen, in der man Reisen unternimmt. All das ist in diesem Jahr wegen Corona nicht möglich", sagte Schwesig dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Sie verwies dabei auf die Bürgermeister insbesondere auf den Inseln und der Ostseeküste. Diese seien in Sorge, dass es trotz der Reisebeschränkungen in der Osterzeit bei Sonnenschein einen hohen Reiseverkehr zur Ostsee gibt.

Die jüngst ausgesprochenen Beschränkungen werden über Ostern auch für Einheimische verschärft. So sind über die Feiertage Tagesausflüge zu beliebten Orten an der Küste oder an der Seenplatte allen untersagt. Die Kontaktbeschränkungen sind nach Meinung der meisten Medizinexperten der einzige Weg, das Gesundheitssystem vor einer Überlastung durch einen Massenansturm Kranker zu schützen.

Dabei haben die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern am vergangenen Wochenende bei schon frühlingshaften Temperaturen schon viel Disziplin gezeigt. Die Strände und Promenaden Mecklenburg-Vorpommerns waren Samstag und Sonntag fast menschenleer. Unter normalen Umständen wären die Strände, Parks und andere Ausflugsziele rappelvoll gewesen und die Gastronomie und Hotellerie hätten gute Geschäfte verbuchen können.

Die Polizei zeigte sich an beiden Tagen sehr zufrieden mit der Disziplin der Menschen. Auch auf den Zufahrtsstraßen ins Land hinein ebenso wie zu den Haupt-Ausflugszielen an der Ostseeküste blieb es sehr ruhig. Im Westen des Landes gab es allerdings einige Zurückweisungen von Menschen in ihre Heimatbundesländer, die zu touristischen Zwecken nach Mecklenburg-Vorpommern kommen wollten.

In Mecklenburg-Vorpommern ist unterdessen die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen leicht gestiegen. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock gab am Sonntag deren Zahl mit 528 an, das waren fünf mehr als am Samstag. 72 von ihnen mussten oder müssen noch in einer Klinik behandelt werden, 13 davon auf einer Intensivstation. Damit liegt die Zahl der Infizierten pro 100 000 Einwohner im Nordosten bei 32, in Bayern dagegen bei 185. Der deutsche Durchschnitt liegt bei 111.

Allerdings gab es im Land am Wochenende ein sechstes Todesopfer im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie. In einem Pflegeheim in Ahlbeck auf Usedom starb ein 92-jähriger Bewohner mit schweren Vorerkrankungen. Landesweit sind auch fünf Wohnanlagen für alte Menschen betroffen.