Rostock.

In Rostock hat sich der Landesverband für Clubs und Livespielstätten Mecklenburg-Vorpommern "Kulturwerk MV" gegründet. Dort haben sich zunächst mehr als 20 Kulturstätten zusammengetan. "Clubs tragen mit ihrem Angebot dazu bei, dass eine Gegend attraktiver wird", sagte der Verbandsvorsitzende Rainer Lemmer am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. Er sehe dagegen auch im Nordosten die Gefahr, dass immer mehr Wohnhäuser in der Nähe von Clubs gebaut werden, bis diese verschwinden müssten. Berlin sei ein Beispiel für diesen Vorgang. Ein einzelner Club habe nicht genug Kraft, dagegen vorzugehen. Zunächst hatte der "Nordkurier" berichtet.

In der Bau- und Nutzungsverordnung seien Clubs und Livespielstätten mit Spielhallen und Striplokalen gleichgesetzt. "Wir wollen als kulturelle Orte anerkannt werden, genau wie Theater und andere Livespielstätten. Das würde uns andere Rechte bringen, zum Beispiel bei Schallschutzmessungen", sagte Lemmer. Mitglied im Landesverband könnten Häuser mit bis zu 1000 Besuchern werden, die Live-Musik im Programm haben. Der Verband geht von rund 60 Clubs in Mecklenburg-Vorpommern aus, die die Aufnahmekriterien erfüllen.

Obwohl die Corona-Krise auch für Kultureinrichtungen sehr belastend sei, blicke der Landesverband optimistisch in die Zukunft. "Wir wollen die Zeit, die uns nun gegeben wurde, dazu nutzen, um Kultureinrichtungen zu sichern und gemeinsame Strukturen aufzubauen. Wir wollen mit koordinierter Zusammenarbeit und geballter Power die Menschen auch weiterhin musikalisch sowie kulturell bereichern." Mehrere Spielstätten böten derzeit Musik-Livestreams an. Unterstützung erfahre die Szene durch eine Spendenkampagne im Internet, bei der bereits mehrere tausend Euro zusammengekommen sind.