Rostock/Greifswald. Das Haus verlassen sollen Menschen angesichts der Corona-Krise zwar besser kaum, Blutspenden sind aber weiterhin möglich und notwendig.

Trotz der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus spenden viele Menschen in Mecklenburg-Vorpommern Blut. "Wegen der großen Solidarität der Leute können wir momentan jeden Tag viele Spender bei uns begrüßen", sagte Silke Hufen vom DRK-Blutspendedienst. Vor etwa drei Wochen habe es zwar zunächst einen kleinen Einbruch von rund sieben Prozent weniger Spendern als üblich gegeben, dieser sei mittlerweile aber ausgeglichen worden.

Auch an den Universitäten in Rostock und Greifswald gingen in den vergangenen Wochen ausreichend Spenden von Vollblut ein. "Normalerweise kommen bei uns gegen Mitte und Ende der Semesterferien eher weniger Menschen zur Blutspende. Man kann also sagen, dass momentan sogar mehr los ist als sonst zu diesem Zeitpunkt", sagte der Chef des Instituts für Transfusionsmedizin an der Universitätsmedizin Rostock, Volker Kiefel, der Deutschen Presse-Agentur. In den vergangenen Wochen seien etwa anderthalb- bis zweieinhalb Mal so viele Spender wie gewöhnlich gekommen. Diesen Zuwachs führte er vor allem auf die vorangegangenen Aufrufe in den Medien zurück.

"Bei uns ist der Zulauf im Moment so groß wie schon lange nicht mehr", bestätigte auch ein Sprecher der Universitätsmedizin Greifswald. "Natürlich halten wir uns an die Hygienestandards und vermeiden Kontakte, soweit es möglich ist. Deshalb führen wir die Spenden aktuell nur mit Termin durch, damit sich die Menschen nicht im Wartezimmer treffen."

Der Bedarf an Blutkonserven ist laut Hufen vom DRK-Blutspendedienst nicht höher als sonst. Dies sei insbesondere auf die Verschiebung von geplanten Operationen zurückzuführen. "Wichtig ist jetzt, dass wir auch auf lange Sicht genug Blutspenden erhalten, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Es nützt uns nichts, wenn alle Menschen gleichzeitig zum Spenden kommen", sagte sie. Laut ihren Angaben sind Blutkonserven höchstens sechs Wochen lang haltbar. Männer dürfen aber erst nach frühestens acht Wochen wieder Blut spenden. Bei Frauen ist der zeitliche Mindestabstand zwischen zwei Blutspenden noch größer.