Schwerin. Die Ordnungsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern befürchten mit Beginn der Osterferien eine wachsende Zahl von Einreiseversuchen ins Land. Doch auch Tagestourismus bleibt wegen der Corona-Pandemie verboten.

Die Ordnungsbehörden in Mecklenburg-Vorpommern erhöhen nach Angaben von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) am Freitag die Kontrolldichte zur Einhaltung der Corona-bedingten Reisebeschränkungen. Damit reagiere man auf den Start der Osterferien in einigen Bundesländern, sagte Caffier. Obwohl touristische Reisen nach Mecklenburg-Vorpommern schon seit Mitte März prinzipiell untersagt sind, rechnen die Behörden mit einer zunehmenden Zahl von Versuchen, zumindest für Tagesausflüge an die Küste zu kommen.

Caffier erneuerte den Appell, im Interesse einer Eindämmung der Corona-Infektionen auf solche Reisen zu verzichten. Verstöße gegen Reise-, Kontakt- und Öffnungsbeschränkungen würden fortan auch im Nordosten mit Bußgeldern belegt. Deren Spanne reiche von 100 bis zu 5000 Euro. Am Freitag soll der Bußgeldkatalog, der im Verbund der Nordländer erstellt worden sei, veröffentlicht werden. Laut Caffier werden unmittelbar vor Ostern Verkehrskontrollen verstärkt an den Zufahrten zu den Ostsee-Inseln Rügen, Usedom, Hiddensee und Poel, zu Badeorten an der Küste und zur Mecklenburgischen Seenplatte stattfinden.

Am Donnerstag hatte sich die Landesregierung in Schwerin entschlossen, zu Ostern die Reisebeschränkungen auch für Einheimische zu verschärfen. So sind von Karfreitag bis einschließlich Ostermontag Tagesausflüge zu beliebten Badeorten an der Küste oder in der Seenplatte allen und nicht mehr nur Auswärtigen untersagt. "Wir können leider in diesem Jahr nicht alle zusammen an die Ostsee fahren und dort unseren Osterspaziergang machen", hatte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) nach einer Kabinettssitzung gesagt.

Der Osterspaziergang sei möglich. Doch solle er auf das Umfeld des Wohnorts beschränkt bleiben und nur im engsten Familienkreis stattfinden, appellierte Schwesig. Ziel bleibe, weite Ausflüge zu vermeiden, Familienbesuche auf das Nötigste zu beschränken, damit Kontakte zu verringern, um so die Verbreitung des Coronavirus zu bremsen.

Mit 27 Infizierten je 100 000 Einwohnern - Stand Mittwochnachmittag - ist Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich der Bundesländer bisher mit am wenigsten von der Epidemie betroffen. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte, waren am Donnerstag landesweit 468 Infizierte (Stand 16.00 Uhr) erfasst. Das waren 23 mehr als am Mittwoch. Damit fiel der Zuwachs erneut geringer aus als an den Vortagen. Die Zahl der Sterbefälle gab das Landesamt mit vier an, einer mehr als am Mittwoch.