Berlin/Schwerin.

Kanzleramtschef Helge Braun hat klargestellt, dass es vor dem 20. April keine Lockerungen der bestehenden Einschränkungen im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie geben werde. Für Mecklenburg-Vorpommern hat dies keine Auswirkungen, da sich das Land von vornherein auf diesen Zeitrahmen eingestellt hat. "Wir haben hier in Mecklenburg-Vorpommern sowieso alle Maßnahmen auf den 19.4. terminiert", sagte Regierungssprecher Andreas Timm der Deutschen Presse-Agentur am Samstag.

Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) will sich am Samstagabend in einer Fernsehansprache zur Situation im Land äußern. Die Ansprache wird um 19.55 Uhr im NDR unmittelbar nach dem "Nordmagazin" ausgestrahlt, hieß es.

Mit einer Reihe von Maßnahmen hatte die Landesregierung bereits versucht, die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu verlangsamen. Dazu gehörten die Schließung von Schulen, Kitas und vielen Geschäften bis zum 19. April. Zudem wurden Kontaktverbote verhängt und der für das Land als Wirtschaftsfaktor enorm wichtige Tourismus vollständig zurückgefahren. Damit soll die Einschleppung des Virus verhindert und das Gesundheitssystem im Land vor einer möglichen Überlastung geschützt werden.

Mit zuletzt durchschnittlich 19 nachgewiesenen Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner gehört Mecklenburg-Vorpommerns im Ländervergleich weiterhin zu den am wenigsten von der Pandemie betroffenen Bundesländern. Im nahen Hamburg etwa ist die Rate vier Mal so hoch.

Braun hatte dem "Tagesspiegel" gesagt: "Wir reden jetzt bis zum 20. April nicht über irgendwelche Erleichterungen." Bis dahin blieben alle Maßnahmen bestehen. Ältere Menschen müssten noch deutlich länger als Jüngere mit Kontakteinschränkungen rechnen.

Als Messlatte für eine Trendwende und als Entscheidungsgrundlage für eine Lockerung der Einschränkungen sieht Braun die Entwicklung der Infektionsgeschwindigkeit. "Wenn wir es schaffen, die Infektionsgeschwindigkeit so zu verlangsamen, dass wir zehn, zwölf oder noch mehr Tage haben bis zu einer Verdopplung, dann wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind."