Schwerin. Für jugendgefährdende Medien gibt es eine Bundesprüfstelle in Bonn. Das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern hat neun Inhalte im vergangenen Jahr an diese Prüfstelle weitergeleitet.

Das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern (LKA) hat im vergangenen Jahr neunmal Musik und Videos an die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien (BPjM) gemeldet. Dabei gehe es um Inhalte, die etwa gewaltverherrlichend und antisemitisch seien, teilte das LKA auf Anfrage mit. Die Zahl sei im Vergleich zu den vergangenen fünf Jahren gleichbleibend. Die Delikte seien überwiegend der politisch rechtsmotivierten Kriminalität zuzuordnen.

Zwei dieser Inhalte wurden nach Angaben der Bundesprüfstelle nach der Sichtung auf den Index gesetzt. Zu den restlichen sieben Inhalten sei ein Verfahren eröffnet worden, was dann später eingestellt wurde. Die Bundesprüfstelle wird nach eigenen Angaben tätig, wenn eine im Gesetz genannte Behörde, ein anerkannter Träger der freien Jugendhilfe oder der Vorsitzende der Prüfstelle dies anregen.

Vor der Weitergabe hören und analysieren die Polizisten nach LKA-Angaben die Inhalte. Musik und Videos würden überwiegend bei Polizeieinsätzen sichergestellt, aber auch von Eltern, Lehrern und Ausbildern bei der Polizei abgegeben. Ein Händler wollte demnach im vergangenen Jahr bei einem Konzert CDs mit zum Teil antisemitischen und volksverhetzenden Inhalten verkaufen. Dies konnte die Polizei im Vorfeld verhindern, hieß es weiter.