Güstrow.

Für eine tierfreundlichere Landwirtschaft sollen Rinder, Schweine und andere Nutztiere künftig länger leben dürfen und nicht ausschließlich zu Höchstleistungen gezüchtet werden. Das haben mehrere Experten am Montag auf der ersten Regionalkonferenz zum Thema "Landwirtschaft 2030" in Güstrow gefordert. "Das ist auch eine ethische Frage", sagte Edgar Schallenberger, der als Professor an der Universität Kiel arbeitet und politisch als "Vertrauensmann Tierschutz in der Landwirtschaft" fungiert. Rund 120 Menschen waren zum Auftakt der Konferenzreihe gekommen, bei denen Interessierte via Internet zugeschaltet werden können.

Generell kämen Landwirte nicht daran vorbei, ihre Praxis den Verbrauchern viel besser nahezubringen, erklärten der Schweriner Umweltminister Till Backhaus (SPD) und Landrat Sebastian Constien (SPD). Das habe die Agrarbranche über Jahrzehnte versäumt, sagte Constien. Die junge Generation sei viel zu wenig informiert darüber, was Landwirte tun, sagte eine Sprecherin des Rates für Umwelt und Nachhaltigkeit MV. Mehrere Redner wiesen darauf hin, dass die Landwirtschaft in der Schule wieder eine größere Rolle spielen müsste. Ein weiterer Vorschlag lautete: Man sollte den "Friday for future" künftig zur Information auf Bauernhöfen nutzen, was auch der Naturbildung nutzen könnte.

Nächste Stationen dieser Konferenzen sollen in den nächsten Tagen Greifswald (Klimawandel), Neubrandenburg (Artenvielfalt) und zum Abschluss am 9. März Brüel bei Schwerin zum Thema "Düngeverordnung und Wasserschutz" sein.