Kiel/Schwerin. Im Februar waren weniger Menschen arbeitslos in Mecklenburg-Vorpommern als noch im Januar. Mit einer sinkenden Arbeitslosigkeit wurde ursprünglich erst für März gerechnet.

Durch einen milden Winter ist die Arbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern einen Monat eher als ursprünglich prognostiziert gesunken. Im Februar sank die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Januar um 760 auf 62 700, wie die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Kiel mitteilte. Die Erwerbslosenquote sank demnach im Vergleich zum Januar um 0,1 Punkte auf 7,6 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 8,4 Prozent.

"Mecklenburg-Vorpommern ist gut über den Winter gekommen", sagte Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit. Etwa in der Baubranche hätten Aufträge schon eher begonnen werden können. Im Januar war Haupt-Koopmann noch davon ausgegangen, dass die Zahl der Arbeitslosen erst im März wieder abnehmen dürfte.

Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,6 Prozent und damit in keinem anderen Bundesland so stark wie in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Gleichwohl liegt der Nordosten mit seiner Arbeitslosenquote von jetzt 7,6 Prozent bundesweit nur auf dem drittletzten Platz. Lediglich in Berlin (8 Prozent) und Bremen (10,2 Prozent) ist sie noch höher.

Vor 15 Jahren wurden im Februar mit 211 600 Erwerbslosen und einer Arbeitslosenquote von 23,7 Prozent die höchsten Werte seit der Wiedervereinigung erreicht. Seitdem habe sich die Zahl um 70,4 Prozent reduziert. "Auch die aktuellen Monatsdaten dokumentieren die seit Jahren andauernde, positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern", sagte Haupt-Koopmann.

Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) lobte die Entwicklung, wies aber auch auf Schwachstellen hin. "Die insgesamt positiven Beschäftigungszahlen täuschen nicht darüber hinweg, dass wir noch eine Menge Hausaufgaben haben. Die Fachkräftesicherung, die Schaffung weiterer Arbeitsplätze und den Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit stehen dabei im Fokus", sagte der Minister in einer Mitteilung.

Etwa jeder dritte Arbeitslose ist im Nordosten seit mindestens einem Jahr ohne Job und zählt somit zu den Langzeitarbeitslosen. Mit 5,5 Prozent hatte der Landkreis Ludwigslust-Parchim im Februar die geringste Arbeitslosenquote, in Vorpommern-Rügen war sie mit 9,8 Prozent am höchsten.