Schwerin/Scharpzow.

In Scharpzow (Mecklenburgische Seenplatte) bleiben die Straßen an den Winterabenden meist dunkel. Die vor Jahren aufgestellten 31 Solarlampen leuchten mangels Sonnenschein nur kurz oder gar nicht. Die Einwohner des zur Stadt Malchin gehörenden Ortes sind unzufrieden. Aus Sicht des Bundes der Steuerzahler Mecklenburg-Vorpommern handelt es sich um eine "waschechte Provinzposse", wie Landesgeschäftsführerin Diana Behr am Donnerstag in Schwerin sagte. Zuvor hatte die NDR-Satire-Sendung "Extra 3" das Thema aufgegriffen.

Behr zufolge hat das Land das Projekt mit rund 65 000 Euro aus Steuermitteln gefördert. Die Anwohner hätten ebenfalls Beiträge zahlen müssen. Die Verwaltung habe inzwischen die Information erhalten, dass Solarleuchten zwischen dem 45. und 60. Breitengrad nicht für einen dauerhaften Betrieb einsetzbar sind, zitierte der Steuerzahlerbund Malchins Bürgermeisters Axel Müller (CDU).

Sollten die Lampen jetzt ersetzt werden, müsste die Stadt die Fördermittel und Anliegerbeiträge zurückzahlen, sagte Müller in der NDR-Sendung. Damit es dazu nicht komme, schlug er vor, die Lampen dort einzusetzen, wo weniger Licht gebraucht werde, etwa an der Bushaltestelle. Dies wäre eine Fortsetzung der Posse, urteilte der Steuerzahlerbund. Er habe sich mit der Bitte um Unterstützung an Energieminister Christian Pegel (SPD) gewandt Der Bürgermeister war für eine aktuelle Stellungnahme nicht erreichbar.