Greifswald/Rostock. In Deutschland rüsten sich die Krankenhäuser und Behörden auf einen Ausbruch des neuartigen Coronavirus. Das gilt auch für Mecklenburg-Vorpommern, auch wenn es bisher noch keinen bestätigten Covid-19-Fall gibt.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es bislang keinen bestätigten Fall einer Covid-19-Erkrankung. Ebensowenig gebe es einen begründeten Verdachtsfall, sagte eine Sprecherin des Landesamts für Gesundheit und Soziales (Lagus) am Donnerstagnachmittag in Rostock. In Deutschland sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts bislang nur wenige bestätigte Infektionsfälle mit dem neuen Coronavirus (SARS-CoV-2) aufgetreten.

Gleichzeitig haben sich die Kliniken im Land auf mögliche Fälle eingerichtet. Wie der ärztliche Vorstand der Unimedizin Rostock, Christian Schmidt, sagte, seien Analysetests angeschafft worden, um den entsprechenden Nachweis führen zu können. Alle Mitarbeiter seien für den Umgang mit infizierten Patienten geschult worden. Eine spezielle Station zur Isolierung der Betroffenen wurde eingerichtet.

Das Problem sei, dass aktuell auch die Grippewelle grassiere, die zunächst mit ähnlichen Symptomen einhergehe. "Wir können nicht alle Grippe-Patienten sofort isolieren", sagte Schmidt. Allerdings gebe es in der Notaufnahme die Möglichkeit, diese Verdachtspatienten gesondert unterzubringen. "Die Unimedizin ist vorbereitet - wir haben einen Versorgungsauftrag."

Die Universitätsmedizin Greifswald informiert am Samstag in einer öffentlichen Veranstaltung über den Umgang mit dem neuartigen Coronavirus. Interessierte können das Forum im Hörsaal Süd besuchen und Experten Fragen stellen, wie ein Sprecher mitteilte. Zudem könne es im Livestream über Facebook verfolgt werden. Es gehe um die Verbreitung, um die Behandlung der Erkrankung und um Schutzmaßnahmen, die an der Universitätsmedizin und in der Krankenversorgung im Land getroffen wurden.

Auch die Stadt Rostock signalisierte am Donnerstag, dass für den Fall der Ausbreitung des Sars-CoV-2-Virus Vorkehrungen getroffen worden seien. Es gebe einen engen Kontakt zu den Kliniken in der Stadt und zum Landesamt für Gesundheit und Soziales. Senator Steffen Bockhahn (Linke) betonte die Wichtigkeit der Einhaltung von Hygienemaßnahmen. Regelmäßige Desinfektionen der Hände und der Verzicht auf das Händeschütteln bei einer Begrüßung leisteten da wichtige Beiträge, die weitere Verbreitung von Krankheiten zu reduzieren.

Auch Schwerin sieht sich gut auf eine Infektionswelle vorbereitet. "Die Kliniken sind über die zu erwartende neue Herausforderung informiert und bereiten sich vor. In der gegenwärtigen Situation ist es nicht vorgesehen, präventiv Kitas und Schulen zu schließen und Veranstaltungen abzusagen", sagte Oberbürgermeister Rico Badenschier (parteilos). Die Stadtverwaltung habe eine eigene Hotline (0385 545-3333) eingerichtet.

Die Krankenkasse Barmer verlängert ihre kostenlose Hotline 0800 84 84 111 für Fragen von allen Bürgern zum neuartigen Coronavirus. Experten geben Tipps, wie man sich und die Familie schützen kann und Verdachtsfälle erkennt. "Das Coronavirus ist ernst zu nehmen. Eine Panik ist aber nicht angebracht", sagte Landesgeschäftsführer Henning Kutzbach.