Schwerin.

Nach der Skepsis von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) gegenüber der geplanten Schließung der Förderschulen für Lernschwache in Mecklenburg-Vorpommern hat die AfD eine Änderung des Schulgesetzes gefordert. "Die Kritik der Bundesfamilienministerin ist eine Mega-Klatsche für die Bildungspolitik der Landesregierung", sagte der bildungspolitische Sprecher der größten Oppositionsfraktion im Landtag, Jens-Holger Schneider, am Mittwoch in Schwerin. Die Förderschulen für Kinder mit Lernschwächen müssten erhalten werden. Diese Kinder brauchten eine gezielte und individuelle Förderung, welche sie nur in Förderschulen erhalten könnten.

Das Land will die 38 Förderschulen für Kinder mit Lernschwierigkeiten schrittweise bis zum Jahr 2027 auslaufen lassen. Das sieht das Schulgesetz vor. Derzeit werden dort rund 3800 Mädchen und Jungen unterrichtet. Betroffene sollen künftig in herkömmlichen Schulen im Gemeinsamen Unterricht oder in separaten Lerngruppen unterrichtet werden, so der Plan von Bildungsministerin Bettina Martin (SPD).

Giffey hatte am Dienstag eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen in Neukloster (Landkreis Nordwestmecklenburg) besucht und sich dabei skeptisch über die Schließungspläne geäußert. Sie finde die Idee der Inklusion grundsätzlich gut, hatte die Ministerin gesagt. Doch Förderschulen könnten an ganz vielen Stellen etwas ermöglichen, das an der normalen Schule nicht möglich sei.