Schwerin. Ausgedörrte Böden und Insektenbefall haben die Bäume im Nordosten geschwächt. Die alljährliche Bestandsaufnahme dürfte dafür Belege liefern.

Zwei extrem trockene Sommer in Folge haben in den Wäldern Mecklenburg-Vorpommerns sichtbare Spuren hinterlassen. Eine genaue Analyse gibt der Waldzustandsbericht, den Agrarminister Till Backhaus (SPD) heute um 13.00 Uhr in Schwerin vorstellen wird. Waldbesitzer klagen über erhebliche Dürreschäden. Diese machen Bäume anfälliger für Forstschädlinge wie den Borkenkäfer und auch für stürmische Winde. 2018 waren im Nordosten rund 380 000 Festmeter Schadholz angefallen. Es wird damit gerechnet, dass die Menge 2019 noch höher lag.

Während zunächst vor allem Fichtenwälder unter Dürre und Schädlingsbefall litten, sind inzwischen vielfach auch Laubbäume wie die Buche betroffen. Bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts im Vorjahr hatte Backhaus auch darauf verwiesen, dass sich die Dürreschäden vor allem in Schonungen zeigen. Etwa die Hälfte der Jungbäume seien durch die Trockenheit abgestorben und müssten ersetzt werden. Im Vergleich zu den Waldschäden in den meistem anderen Bundesländern sei Mecklenburg-Vorpommern aber noch glimpflich davongekommen, hatte der Minister erklärt.

Mit einem Waldanteil von 24 Prozent ist der Nordosten eines der waldärmsten Gebiete in Deutschland. In Mecklenburg-Vorpommern sind rund 560 000 Hektar der Landesfläche bewaldet. Knapp 1000 Hektar davon fielen den Waldbränden im vorigen Sommer zum Opfer. Die Landesregierung hat als Reaktion auf die Waldschäden aus dem Etatüberschuss des Jahres 2019 zusätzlich 20 Millionen Euro für den Waldbau bereitgestellt. Das Geld soll laut Backhaus in den kommenden Jahren gezielt dafür eingesetzt werden, um den Baumbestand zu vergrößern und Wälder widerstandsfähiger zu machen.