Rostock.

Jeder sechste Reisende ist schon mindestens einmal spontan einem der touristischen Hinweisschilder gefolgt, die am Rande von Autobahnen stehen. Wie der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern am Donnerstag mitteilte, geht das aus einer Online-Befragung der Hochschule Harz in Wernigerode mit rund 1100 Teilnehmenden hervor. Der Studienleiter Sven Groß bezeichnete die Ergebnisse als "quasi-repräsentativ". Demnach hätten zwei von drei Befragten angegeben, sich explizit an konkrete touristische Unterrichtungstafeln - so die offizielle Bezeichnung für die braunen Schilder, auf denen an Autobahnen für Sehenswürdigkeiten, Städte oder Landschaften in der Region geworben wird - erinnern zu können.

Bundesweit betrage die Anzahl der Schilder laut Studie mehr als 3400. Sven Groß, der an der Hochschule Harz auf dem Gebiet des Verkehrsträgermanagements lehrt und forscht, sagte: "Offenbar gibt es kurz-, mittel- und langfristige Wirkungen. Einige Personen haben uns in zusätzlichen Leitfadeninterviews von Listen erzählt, die sie sich während oder nach der Autofahrt machen."

An den Autobahnen in Mecklenburg-Vorpommern stehen den Angaben zufolge derzeit 184 touristische Hinweisschilder. Tobias Woitendorf, Geschäftsführer des Landestourismusverbandes, teilte mit: "Die Untersuchung verdeutlicht erstmals, wie touristische Hinweisschilder die Reiseentscheidung beeinflussen. In einer zunehmend digitalen Welt sind die Ergebnisse dieser klassischen Werbung beachtenswert."