Boizenburg/Elbe. Ein Mann alarmiert die Polizei und schießt dann auf die Beamten. Später wird ein Toter gefunden. Richter erlässt Haftbefehl.

Nach dem Fund einer Leiche und Schüssen auf Polizeibeamte in Boizenburg (Landkreis Ludwigslust-Parchim) hat das Amtsgericht Schwerin am Freitag Haftbefehl gegen den mutmaßlichen Täter erlassen. Dem 42 Jahre alten Mann werde Totschlag und versuchter Mord in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung zur Last gelegt, teilte die Schweriner Staatsanwaltschaft mit.

Der Deutsche sei dringend verdächtig, am Donnerstagabend mehrfach mit einem Messer auf einen 41 Jahre alten Nachbarn eingestochen und den Mann getötet zu haben. Das Motiv für die Tat sei unklar. Weder gegenüber der Polizei noch vor dem Haftrichter habe sich der Tatverdächtige zu den Ereignissen geäußert.

Schütze hatte selbst die Polizei gerufen

Den Angaben der Ermittlungsbehörden zufolge hatte der Mann selbst die Polizei angerufen und einen Suizid angekündigt. Als die Beamten eintrafen, habe er die Wohnungstür nicht geöffnet, woraufhin die Polizisten gewaltsam in die Wohnung in dem Mehrfamilienhauses eingedrungen seien. Der Mann habe dann mehrere Schüsse auf die Beamten abgegeben. Dabei wurde nach Polizeiangaben ein 35 Jahre alter Beamter am linken Unterarm getroffen. Der Polizist sei operiert worden. Lebensgefahr bestand nicht, wie eine Polizeisprecherin sagte.

Laut Staatsanwaltschaft hatte der Schütze die Waffe der Marke "Walther" später niedergelegt und sich festnehmen lassen. Er sei unverletzt geblieben. Woher der Mann die Schusswaffe hatte und ob er einen Waffenscheins hat, sei Gegenstand weiterer Ermittlungen. Dem Vernehmen nach stand der Mann bei der Tat unter Alkoholeinfluss. Für Totschlag sieht der Gesetzgeber mindestens fünf Jahre Haft vor. Mord wird mit lebenslangem Freiheitsentzug bestraft.