Schwerin.

Zum Auftakt des "Uecker-Jahres", mit dem Mecklenburg-Vorpommern den auf der Ostsee-Halbinsel Wustrow geborenen Künstler Günther Uecker zu dessen 90. Geburtstag ehrt, ist am Donnerstagabend in Schwerin die Schau "Uecker 90" eröffnet worden. Das Staatliche Museum präsentiert dabei sämtliche 30 Werke, die sich als Eigentum oder Dauerleihgabe in seiner Obhut befinden. Die Schweriner Sammlung weist nach Angaben des Museums den Weg von den 1960er Jahren mit Nagelreliefs und "Feldbildern" hin zur Kinetik und den überarbeiteten Fotografien der 1990er Jahre. Die Sonderschau ist von Freitag an für Besucher geöffnet.

Finanzminister Reinhard Meyer (SPD) würdigte in einem Grußwort das auf Humanismus und Freiheit gerichtete Wirken Ueckers. Er nahm die Ausstellungseröffnung zum Anlass, angesichts des Terroraktes von Hanau klar Position gegen jede Form von Rassismus, Intoleranz und Hass zu fordern. "Die Freiheit der Menschen zu verteidigen, ist ebenso wichtig, wie die Verteidigung der Freiheit der Kunst", sagte Meyer.

Uecker wird am 13. März 90 Jahre alt. Er wurde im mecklenburgischen Wendorf geboren und wuchs an der Ostsee auf der Halbinsel Wustrow auf. Mit mehreren, aufeinander abgestimmten Ausstellungen und Aktionen in Schwerin, Rostock und Rerik würdigt Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr den vor allem für seine Nagelbilder bekannten Künstler.

Die Kunsthalle Rostock etwa widmet sich in der Schau "Günther Uecker - Huldigung an Hafez" der späten Auseinandersetzung des Künstlers mit dem persischen Dichter Hafez (1315-1390) und stellt dem Werk zeitgenössische iranische Kunst gegenüber. Im Schweriner Dom steht Ueckers Werk "Wer wirft den ersten Stein" am 15. März im Mittelpunkt eines Gottesdienstes. Die Landesbibliothek "Günther Uecker" in Schwerin zeigt unter dem Titel "Das Buch Hiob" im Frühjahr Arbeiten von Uecker und dem mecklenburgischen Künstler Udo Rathke. Im Ostseebad Rerik ist eine Fotoausstellung "Uecker und Rerik" geplant. Später im Jahr soll in Schwerin ein Günther Uecker Forschungsinstitut eröffnet werden.