Greifswald/Schwerin.

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald kann seine geplanten Investitionen in Straßen und weitere Vorhaben jetzt umsetzen. Wie das Schweriner Innenministerium am Montag mitteilte, wurde der Doppelhaushalt 2020/2021 genehmigt. Für 2020 und die Folgejahre habe der Landkreis einen strukturell ausgeglichenen Haushalt vorgelegt, zudem schmelze der Schuldenberg kontinuierlich. "Noch vor wenigen Jahren war der Landkreis Vorpommern-Greifswald das finanzielle Sorgenkind in unserem Land", sagte Innenminister Lorenz Caffier (CDU). Die Haushaltslage habe sich stabilisiert, die Kombination von Landesmitteln und "erheblichen eigenen Anstrengungen" hätten einen Weg aus der finanziellen Misere eröffnet.

Vorpommern-Greifswald hat wie der Nachbarkreis Mecklenburgische Seenplatte wegen hoher Altschulden einen Konsolidierungsvertrag mit dem Land. Die Altschulden von rund 160 Millionen Euro konnten bereits auf rund 100 Millionen Euro gesenkt werden. Von den in Aussicht gestellten 22 Millionen Euro Landeshilfe sind laut Caffier schon 12 Millionen Euro gewährt worden.

Selbst wenn die Region in den nächsten Jahren noch nicht aus dem Vollen schöpfen könne, sei "das Erreichen des Haushaltsausgleichs zumindest in greifbare Nähe gerückt." Der Landkreis plant bis spätestens 2027 schuldenfrei zu sein. Der Großkreis Vorpommern-Greifswald reicht von Wolgast und Greifswald über Usedom bis Pasewalk. Die Region an der Grenze zu Polen gilt abseits der Tourismushochburgen auf Usedom und der Stadt Greifswald als besonders strukturschwach.