Schwerin. Die Zoos in Mecklenburg-Vorpommern erfreuen sich beständig wachsender Beliebtheit. Dazu tragen auch Investitionszuschüsse der öffentlichen Hand bei. Die AfD will, dass sich die Förderkriterien ändern.

In Erhalt und Ausbau der Zoologischen Gärten und Tierparks in Mecklenburg-Vorpommern sind in den zurückliegenden zehn Jahren mehr als 63 Millionen Euro an öffentlichen Mitteln geflossen. Die Gelder stammten zum Großteil aus EU-Fonds sowie aus der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur. Wie aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion weiter hervorgeht, war der Bau des Darwineums in Rostock das größte unterstützte Einzelprojekt. Der 2012 eröffnete Gebäudekomplex umfasst die Gehege der Menschenaffen und eine interaktive Ausstellung zur Evolution. Die öffentliche Hand unterstützte den Bau mit 23 Millionen Euro.

Mit dem zeitgemäßen Umbau vieler Gehege und zusätzlichen Informationsangeboten habe die Attraktivität der Zoos weiter zugenommen, hieß es. Die Zahl der verkauften Eintrittskarten wuchs den Angaben zufolge innerhalb des vorigen Jahrzehnts um knapp 50 Prozent auf gut 1,5 Millionen im Jahr 2019. Da Kleinkinder, Schulgruppen und Begleitpersonen keinen Eintritt bezahlen müssen, geht die Landesregierung von etwa 3 Millionen Besuchern im Jahr aus.

Die AfD forderte die Landesregierung dazu auf, die Vergabe öffentlicher Gelder stärker daran zu binden, welchen Beitrag die Tiergärten für den Erhalt bedrohten Tierarten leisten. "In Zukunft sollte bei der Förderung der Artenschutz von bedroht gekennzeichneten Tierarten eine höhere Gewichtung erhalten, als die Steigerung der Besucherzahlen", erklärte der AfD-Abgeordnete Dirk Lerche.

Er beklagte, dass die Regierung keine Angaben darüber gemacht habe, welche seltenen und gefährdeten Tierarten sich in den neun Tierparks und Reservaten im Land befinden. "Es würde unserem Land mit seinen zahlreichen Seen, seiner weitläufigen Natur und herrlichen Fauna gut stehen, gerade beim Artenschutz Vorreiter zu sein", mahnte Lerche.

In ihrer Antwort verwies die Landesregierung darauf, dass Zoos, Wildparks und Tiergärten mit ihrer Arbeit bereits wichtige Beiträge für den Artenschutz und den Erhalt der biologischen Vielfalt leisten und die Bevölkerung für Umweltthemen sensibilisieren. So widme sich der Landeszooverband in diesem Jahr verstärkt dem Thema Insektensterben.