Rostock. In der Karnevalszeit haben Berliner Hochkonjunktur. Innen mit Marmelade gefüllt, Puderzucker oder Zuckerguss obendrauf. Doch bei den Fetten, mit denen sie zubereitet werden, haben Lebensmittelprüfer oft Beanstandungen.

Lebensmittelkontrolleure in Mecklenburg-Vorpommern sind mit der Qualität von Siedefetten bei der Produktion von Berlinern nicht zufrieden. Von 20 geprüften Fetten wurden drei als "nicht zum Verzehr geeignet" beurteilt, wie das Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (Lallf) in Rostock mitteilte. Gleichzeitig seien in sieben weiteren Proben bis zum Grenzbereich erhöhte Werte bei den sogenannten Transfettsäuren festgestellt worden. Sie entstehen laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung auch durch lebensmitteltechnologische Prozesse. Für sie seien keine positiven Funktionen im Organismus bekannt, negative Auswirkungen auf den Stoffwechsel seien jedoch eindeutig belegt.

Für Berliner gibt es viele andere Namen: Pfannkuchen in Mecklenburg-Vorpommern und Ostdeutschland, Krapfen in Bayern, Kreppel in Hessen oder Fastnachtsküchle im Badischen. Sie haben vor allem an Silvester oder in der Karnevalszeit Hochkonjunktur.

Bei den als zum Verzehr ungeeigneten Fetten habe es Abweichungen bei der sensorischen Beschaffenheit gegeben. Es habe auch Überschreitungen von Grenzwerten bestimmter Kennzahlen gegeben, die zur Qualitätsbewertung herangezogen werden, hieß es vom Lebensmittelamt.

Lallf-Direktor Frerk Feldhusen empfahl Verbrauchern, das Gebäck nicht zu essen, wenn es ranzig, kräftig bratig, kratzend im Nachgeschmack oder gar fischig schmeckt. "Sprechen Sie die Verkäufer auf so etwas Unangenehmes an." Nur mit der entsprechenden Verbraucherrückmeldung könne eine Entwicklung in der Qualität stattfinden, betonte er. "Hersteller oder Bäcker leisten grundsätzlich gute Arbeit - aber sie müssen ihre Herstellungstechnologie und den Einsatz der Siedefette regelmäßig kritisch prüfen."