Rostock. Vier Tage nach dem spektakulären Absturz zweier Mobilkräne kommt deren Bergung langsam in Gang. Rund 10 000 Liter Betriebsstoffe werden abgesaugt, das Schwerlastschiff hat Platz gemacht - wann die Kräne gehoben werden, ist aber noch nicht klar.

Nach dem Unfall im Rostocker Hafen, bei dem zwei Mobilkräne am Freitag ins Wasser gestürzt waren, laufen die Vorbereitungen für eine Bergung. Trotz Windstärke sechs aus Westen begannen Taucher am Dienstag, im Hafenbecken B im Seehafen unter Wasser die Betriebsstoffe wie Öl und Diesel abzupumpen, wie Sprecher des Herstellers und des Hafenamtes am Dienstag in Rostock sagten. Außerdem wurde das 140 Meter lange Schwerlastschiff, von dem die Maschinen ins Wasser gestürzt waren, um eine Länge nach Süden verlegt. Taucher hatten keine Schäden am Schiff gefunden, es darf aber noch nicht auslaufen.

Damit haben die Bergungskräfte nun mehr Platz im Hafenbecken. Bei ihrer Arbeit werden die Taucher inzwischen vom "Baltic Lift" - einem Spezialkran auf einem Schwimmponton - unterstützt. Dieser kann bis zu 200 Tonnen Last heben und hält Maschinenteile der Unglückskräne, damit Taucher am Hafengrund ungefährdet an die Tanks herankommen und in Ruhe arbeiten können. Allein für das Abpumpen der rund 7000 Liter Öl und 3000 Liter Diesel werden etwa zwei Tage veranschlagt.

Bei dem Unfall am Freitagabend waren zwei neue und je etwa 440 Tonnen schwere Kräne beim Verladen von Bord des Schwergutschiffs in das Hafenbecken B gefallen. Nun müssen sie aus etwa elf Metern Tiefe geborgen werden. Behörden und Kranhersteller erarbeiten ein Bergungskonzept, bei dem auch eine Demontage der Kräne unter Wasser geprüft wird. Ein konkreter Hebetermin steht aber noch nicht fest.

Es handelt sich um zwei Maschinen des Typs LHM 550, wie der Kranhersteller Liebherr-MCCtec Rostock erklärte. Diese Kräne kosten - je nach Ausstattung - zwischen drei und fünf Millionen Euro. Die Unglücksstelle im Hafenbecken B behindert nicht die Schifffahrt im Überseehafen und auf der Warnow. Mit dem Verlegen des Schwerlastschiffs soll auch geprüft werden, ob in dem Hafenbecken unmittelbar hinter dem Fährhafen wieder Schiffe fahren können.