Neustrelitz.

25 Jahre nach seiner Demontage soll das Rotarmisten-Denkmal von Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) wieder aus dem Depot geholt werden. Die Stadtvertreter wollen am Donnerstag darüber beraten, ob die fünf Meter hohe Eisenskulptur als Dauerleihgabe an einen Verein übergeben wird, wie eine Stadtsprecherin am Mittwoch sagte. Der Verein betreibt auf dem Gelände einer ehemaligen Sowjet-Kaserne in Stadtnähe eine Ausstellung unter dem Titel "Die Russen sind da - die Russen sind weg", in dessen Zusammenhang die Soldatenfigur aufgestellt werden soll. Die Ausstellung hatte 2019 rund 8000 Besucher. Die Kaserne hatte die Rote Armee nach 1945 auf dem Gelände der früheren Landesirrenanstalt Mecklenburg-Strelitz am Domjüchsee eingerichtet.

Der Vorlage hatte im Kulturausschuss eine Mehrheit zugestimmt. Unklar seien noch die Sanierungskosten der gusseisernen Skulptur, sagte die Sprecherin. Die Stadt sehe sich bei einem Beschluss auch verpflichtet, die inzwischen lädierte Figur ordnungsgemäß zu übergeben. Der "Rotarmist" stand nach Kriegsende bis 1995 samt Säule auf einem 17 Meter hohen Mahnmal auf dem sternförmigen Markt und war DDR-weit bekannt. Die dort beigesetzten Sowjet-Soldaten waren im Zuge des Abbaus an einen anderen Standort umgebettet worden.