Schwerin.

Angesichts des Lehrermangels in Mecklenburg-Vorpommern will Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) mehr ausländische Lehrer in die Schulen bringen. Sie kündigte am Mittwoch ein Programm an, das den Berufseinstieg für ausländische Lehrkräfte einfacher gestalten, den erfolgreichen Verlauf der eventuell nötigen Ausbildung sichern und die Bewerber möglichst in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis bringen soll. "Wir wollen Lehrkräfte aus dem Ausland, die an unseren Schulen arbeiten möchten, willkommen heißen und ihnen die Türen öffnen", sagte sie.

Bürokratie beim Anerkennungsverfahren soll demnach abgebaut werden. "Unser Ziel ist es, möglichst schnell nach dem Antrag mitzuteilen, ob der ausländische Bildungsabschluss anerkannt werden kann oder nicht."

Bisher ist es nur wenigen ausländischen Lehrkräften gelungen, an Schulen in MV Fuß zu fassen. Die Linke im Landtag kritisiert das. "Gerade einmal 114 Lehrerinnen und Lehrer mit einem ausländischen Berufsabschluss arbeiten an den allgemein bildenden Schulen im Land", sagte die Fraktionsvorsitzende der Linken, Simone Oldenburg, unter Berufung auf die Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage. Dies sei nicht einmal ein Prozent aller Lehrkräfte. An den beruflichen Schulen gebe es lediglich fünf ausländische Lehrer.

Während die Zahl der Anträge auf Anerkennung ausländischer Lehrer-Abschlüsse steige, stagniere die Zahl der positiv beschiedenen Fälle, so Oldenburg weiter. Das Ergebnis der Anpassungslehrgänge der letzten Jahre sei katastrophal. "Gerade einmal zwei Lehrkräfte haben einen solchen Lehrgang 2018 absolviert und erfolgreich beendet. Derzeit absolvieren drei Teilnehmende den Lehrgang." Es müsse mehr getan werden.