Rostock.

Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat den Haustarifvertrag der Norddeutschen Philharmonie in Rostock zu Ende Juli gekündigt. Die DOV fordere den vollen Tarif der Vergütungsgruppe A für die Musiker, sagte Geschäftsführer Gerald Mertens am Mittwoch. Alle anderen Beschäftigten am Volkstheater erhielten bereits Volltarif. "Die Bürgerschaft darf keine Zweiklassengesellschaft am Theater installieren. Sie muss die Ungleichbehandlung von Beschäftigten und einen einseitigen Eingriff in den Orchester-Flächentarifvertrag verhindern", forderte Mertens.

Für Volkstheater-Intendant Ralph Reichel sind die Konsequenzen nicht eindeutig. Der Haustarifvertrag regele eine Fortwirkungszeit für den Fall der Kündigung. Es gebe nun den Willen der Musiker, dass sie nach dem Flächentarifvertrag der Gruppe A für ein großes Orchester bezahlt werden. Dagegen sehe der Theaterpakt Mecklenburg-Vorpommern vor, dass sie nach der tatsächlichen Orchestergröße bezahlt werden, die liege in der geringer bewerteten Gruppe B. Die Bürgerschaft müsse nun entscheiden, ob über einen Haustarifvertrag verhandelt wird. "Wir werden versuchen, einen neuen Haustarifvertrag anzubieten - mit den Mitteln, die wir haben", sagte Reichel.