Hamburg/Schwerin.

Die Löhne in Mecklenburg-Vorpommern sind einer Studie zufolge in den vergangenen Jahren deutlich stärker gestiegen als die Mieten. In den Jahren 2014 bis 2018 erhöhten sich die Bruttolöhne zum Beispiel in Rostock um 11,7 Prozent, die Nettokaltmieten im gleichen Zeitraum nur um 3,8 Prozent, wie aus einer Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln hervorgeht, die am Freitag veröffentlicht wurde.

Den stärksten Mietenanstieg gab es demnach im Landkreis Nordwestmecklenburg mit 4,6 Prozent - aber auch dort stiegen die Löhne deutlich kräftiger um 13 Prozent. Für den Landkreis Vorpommern-Greifswald ermittelten die Experten des IW sogar einen Lohnanstieg um 14,4 Prozent bei einem gleichzeitigen Mieten-Plus von nur 1,9 Prozent. Bei den Mieten wurden die Neuvertragsmieten betrachtet.

In 269 von 401 deutschen Kreisen ist das Wohnen zur Miete der Studie zufolge erschwinglicher geworden, wie es hieß. Der Medianbruttolohn in Deutschland stieg demnach von 2014 bis 2018 um fast zehn Prozent auf 3312 Euro. Das bedeutet, die eine Hälfte der Deutschen verdient mehr, die andere weniger. Gleichzeitig stiegen die Neuvertragsmieten um durchschnittlich 8,5 Prozent. Besonders in den neuen Bundesländern lebten demnach die Deutschen günstiger als noch im Jahr 2014, weil die Löhne stärker gestiegen seien.

Nach Einschätzung der Wohnungswirtschaft im Nordosten belegen die Daten, dass in MV weder von Wohnungsnot noch von Mietenexplosion gesprochen werden könne. Der Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), Andreas Breitner, sagte: "Für immer mehr Menschen sind die Mieten in Mecklenburg-Vorpommern bezahlbar. Die Beschäftigten im Nordosten holen bei der Einkommensentwicklung auf und können weiter darauf vertrauen, dass die Mieten nicht im gleichen Maße anziehen." Die Wohnkostenbelastung sei für die meisten Arbeitnehmer in den vergangenen Jahren gesunken.