Rostock. Die Bilanz des Seehafens Rostock ist einer der wichtigen Indikatoren für die Entwicklung der Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern. 2019 gab es dort einen Zuwachs.

Der Seehafen Rostock hat das Jahr 2019 mit einem leichten Umschlagsplus abgeschlossen. Wie die Hafengesellschaft Rostock Port am Freitag berichtete, wurden insgesamt 25,7 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, dies waren 100 000 Tonnen mehr als im Vorjahr. Leichte Rückgänge im Fähr- und RoRo-Verkehr hätten durch gute Ergebnisse in den anderen Hafenbereichen ausgeglichen werden können. Es sei die Stärke des Rostocker Überseehafens, dass temporäre Umschlagrückgänge einzelner Gutarten durch Wachstum in anderen Segmenten ausgeglichen werden können, sagte Geschäftsführer Gernot Tesch.

Insgesamt nahm der Umschlag bei der rollenden Ladung um 700 000 Tonnen oder vier Prozent auf 16,2 Millionen Tonnen ab, wie die Geschäftsführer berichteten. Damit habe der Anteil rollender Fracht am Gesamtumschlag des Überseehafens bei 63 Prozent gelegen.

Mit großen Hoffnungen sei die geplante Vertiefung der Seekanals auf 16,50 Meter verbunden. Für mehr als 100 Millionen Euro will der Bund die etwa 15 Kilometer lange Hafenzufahrt vertiefen, damit Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 15 Meter Rostock anlaufen können. Die Vertiefung des Seekanals soll 2021 beginnen und etwa zweieinhalb Jahre dauern.

Wie in den Vorjahren gab es auch 2019 einen erfolgreichen Verlauf der Kreuzfahrtsaison. Im vergangenen Jahr gingen insgesamt 906 000 Seereisende bei 196 Schiffsanläufen an und von Bord. Für 2020 seien derzeit 206 Anläufe von 44 Kreuzfahrtschiffen angemeldet. 37 Anläufe davon seien von sehr großen Passagierschiffen mit Längen von mehr als 300 Meter.

Für die Kreuzschifffahrt stünden im kommenden Jahr wichtige bauliche Neuerungen an, sagte Geschäftsführer Jens Scharner. Im Frühjahr soll das neue, 186 Meter lange und 30 Meter breite Terminalgebäude Warnemünde Cruise Center 8 betriebsbereit sein. Im Mai werde der umgebaute Warnemünder Bahnhof eröffnet, und im Sommer soll in Zusammenarbeit mit der Hansestadt Rostock die Landstromanlage den Testbetrieb aufnehmen. Insgesamt habe das Investitionsvolumen im Seehafen im vergangenen Jahr mit knapp 40 Millionen Euro ein Zehnjahreshoch erreicht.