Rostock.

Die niedrigen Milchpreise sind nach Ansicht des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter (BDM) ein gesellschaftlicher Skandal und nicht nur ein Desaster für die Bauern. Auf einer Kundgebung vor der Agrarministerkonferenz in Rostock- Warnemünde sagte der BDM-Bundesvorsitzende Romuald Schaber am Donnerstag, die deutschen Milchbauern hätten in der aktuellen Krise rund vier Milliarden Euro verloren. "Der geringste Teil davon kommt in Form von billigen Lebensmitteln bei den Verbrauchern an. Die Milliarden bleiben bei den Konzernen hängen", sagte er. Von der fehlenden Liquidität der Milchviehhalter seien letztlich auch Tierärzte, Lieferanten und Futtermittelhersteller betroffen. Der BDM fordert Verträge der Molkereien mit den Milchbauern, in denen Mengen und Preise festgelegt sind. Bislang erfahren die Bauern erst Wochen nach der Ablieferung, was sie für die Milch bekommen.