Schwerin/Friedland.

Der Naturschutzbund (Nabu) lehnt den Bau von Windkraftanlagen in der Friedländer Großen Wiese ab. Wie der Nabu-Landesvorsitzende Stefan Schwill am Dienstag in Schwerin mitteilte, werden in dem größten zusammenhängenden Niedermoorgebiet in Norddeutschland mehrere Windparks geplant. Doch die 250 Quadratkilometer große Wiese östlich von Friedland (Mecklenburgische Seenplatte) sei ein bedeutendes Rast,- Durchzugs- und Überwinterungsgebiet für Zugvögel. "Wir hatten in unserer Stellungnahme zur Regionalplanung bereits darauf hingewiesen, dass der Bau und Betrieb von Windkraftanlagen mit der Bedeutung des Gebietes für die Vogelwelt unvereinbar ist", sagte Schwill.

Er kündigte rechtliche Schritte gegen eine Genehmigung an. Beim Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU) Mecklenburgische Seenplatte seien jetzt Genehmigungen für die ersten Windkraftanlagen nahe Ferdinandshof beantragt. Schwill kritisierte, dass bei der Planung Abstandsempfehlungen der staatlichen Vogelschutzwarten der Länder als Fachbehörden nicht beachtet wurden. Außerdem würden Windanlagen das Moor als wichtigen Kohlenstoffspeicher dauerhaft schädigen.

Nach Angaben des Nabu ziehen alljährlich ab September bis zu 100 000 Gänse, Zehntausende Kraniche, eine große Anzahl Enten, Schwäne und andere Vögel über die Wiese hinweg in ihre Überwinterungsgebiete. Viele würden dort rasten und Nahrung suchen. Auch eine Reihe von Greifvogelarten überwintern laut Schwill in dem Gebiet.