Oberliga-Fußballer kassieren ihre dritte Pokalniederlage nach Elfmeterschießen gegen Ligarivalen

Lüneburg. Und die Geschichte wiederholt sich doch. In diesem Fall zum Leidwesen der Oberliga-Fußballer des Lüneburger SK Hansa, der binnen sechs Jahren zum dritten Mal gegen TuS Heeslingen im Niedersachsenpokal den Kürzeren zogen und das zum dritten Mal nach Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten hatte die Partie 3:3 (1:1) gestanden.

Die erste kalte Dusche erhielten die Hausherren nach zwei Minuten, als die Gäste den ersten Konterangriff erfolgreich zum 0:1 abschlossen. Doch Stefan Richter konnte den Rückstand nach einem Pass von Gökhan Iscan egalisieren. Der LSK agierte offensiv, konnte seine zahlreichen Torchancen aber nicht nutzen. "Wir sind sehr gut über die Außen in den Rücken der Heeslinger Abwehr gekommen", sagte LSK-Trainer Elard Ostermann, "leider haben wir kein Kapital daraus schlagen können." Das taten zunächst nur die Gäste, die in der 46. und 75. Minute weitere Nadelstiche in die Lüneburger Abwehr setzten und Kontersituationen erfolgreich abschlossen. "Zu diesem Zeitpunkt war die Partie eigentlich schon gelaufen", so Ostermann, der die Moral seiner Mannschaft lobte, die sich noch einmal aufbäumte, sich nicht geschlagen gab. Die Mühen wurden belohnt: Fünf Minuten vor dem Abpfiff traf der allein aufs Heeslinger Tor stürmende Benjamin Tillack zum 2:3, nachdem der öffnende Pass erneut von Iscan gekommen war. In der Schlussminute erzielte Richter mit einem sehenswerten Volleyschuss sogar den Ausgleich, die Vorarbeit hatte Dennis Krasnikow mit eine Flanke von der Außenbahn geleistet.

Das anschließend fällige Elfmeterschießen mochte sich Lüneburgs Trainer Elard Ostermann nicht angucken - er war bei diesem Glücksspiel bereits mit dem LSK vor sechs Jahren am gleichen Gegner gescheitert. Doch die Beschwörung der Geister half nicht. Die LSK-Spieler zeigten beim Antreten von dem Punkt eine ähnliche Schussschwäche wie zuvor im Spiel. Stefan Richter traf nur den Pfosten, Dennis Krasnikow verschoss ebenso wie Hauke Hübscher den letzten Elfmeter. Der LSK war mit 7:8 wieder an seinem Angstgegner gescheitert.

Die deutsche Nationalmannschaft hat einen Italien-Komplex, der LSK leidet an Heeslingen. Dass das Aus in der Pokal-Qualifikation einen dunklen Schatten auf die Saison wirft, glaubt Ostermann jedoch nicht: "Es herrscht jetzt zwar große Niedergeschlagenheit in der Kabine, die Jungs werden das aber verkraften."

"Wer uns als Gegner zieht, muss wahrlich keine Angst haben." flüchtete sich SV Drochtersen/Assels Trainer Lars Jagemann nach dem 0:1 (0:0) in der Qualifikationsrunde für den Niedersachsenpokal beim Rotenburger SV in Ironie. Es war eine deutliche Anspielung darauf, dass die Kehdinger Oberliga-Aufsteiger seit Jahren in Fußball-Pokalwettbewerben keine Rolle mehr spielen. Da passte die Erstrundenniederlage beim Ligakonkurrenten in Rotenburg gut ins Bild. "Aber wir wissen jetzt, was uns in der Oberliga erwartet", sagte Lars Jagemann. Gegner Rotenburger SV hatte am Ende der vergangenen Saison gerade so eben die Liga halten können. Beim einzige Treffer ging Sören Behrmann zu ungestüm zu Werke und verursachte in der 48. Minute einen Strafstoß, den Emrullah Gülalan verwandelte.