TV Fischbek ist erstmals Ausrichter der 51. Harburger Meisterschaften

Fischbek. Es war wieder einer dieser Ballwechsel, die Spaß brachten. Vor allem den dicht gedrängten Zuschauern auf der kleinen Tribüne auf der Anlage des FV Fischbek am Ohrnsweg. Stefan Djuranovic vom TC Fleestedt versuchte es zuerst mit einem Stoppball dicht hinters Netz. Aber so einfach lässt sich Malte Chowansky, der Routinier vom Neugrabener TC, nicht austricksen. Dafür ist er zu schnell. Als sein Gegner mit einem Lop kontert, sagt einer auf der Tribüne: "Typisch Tennislehrer." Denn der Serbe Stefan Djuranovic ist Tennislehrer in Fleestedt. Malte Chowansky rennt rückwärts, bringt den Ball zum Gegner zurück. Das Finale der Herren/Herren 30 (die Altersgruppen waren zusammen gelegt) war sportlich einer der Höhepunkt bei den 51.Harburger Meisterschaften, für die nur 111 Teilnehmer gemeldet hatten.

Während der Spitzenmann des Neugrabener TC nach seinem 6:3 auch im zweiten Satz die Oberhand behielt, saßen auf der Terrasse schon zwei andere Spitzenkräfte des lokalen Tennissports beim Bierchen zusammen. Beim Finale der Herren 40 war natürlich wieder Heiko Weber, der einstige Fußballer, der mit 38 Jahren noch bei Güldenstern Stade in der Liga gekämpft hatte, auf dem Platz. Mit seinen Tennis-Kumpels vom TuS Harsefeld ist er gerade in die Oberliga aufgestiegen. "In der Halle spielen wir in der Nordliga", erzählte er und massierte sein schmerzendes Knie, "also noch eine Klasse höher." Sein Finalgegner Olaf Drinkuth ist Ingenieur bei Airbus, wohnt seit fünf Jahren in Neuenfelde, spielt für Este 06/70, Tennis ist sozusagen der feste Anker in seinem hektischen Berufsleben. Den ersten Satz hatte er mit 4:6 an Heiko Weber abgeben müssen. Den zweiten holte er sich mit 6:1. Zum entscheidenden dritten Satz konnte Heiko Weber nicht mehr antreten. "Je länger die Belastungen dauern, um so größer werden die Schmerzen im Knie", sagte er, aber zwei Mal in der Woche wird Tennis gespielt.

Auch für Olaf Drinkuth, den neuen Harburger Meister der über 40 Jährigen, hat Tennis einen festen Platz in seinem Alltag. "In Frankreich, wo ich immer für ein paar Tage bin, habe ich einen Klub, bei dem ich regelmäßig spiele", sagte er. Im Betriebssport bei Airbus ist er Leiter der etwa 50 Mitglieder starken Tennissparte. "Auf dem Platz bin ich noch immer dabei, mich zu verbessern", sagte er. "Weil ich so viel unterwegs bin, genieße ich das Miteinander, wie beim TV Fischbek. Man kennt sich, ich freue mich auf diese freundliche ungezwungene Atmosphäre."

Das könnten ganz sicher auch Brigitte Schmidt vom TV Fischbek und Beate Blume vom HTB von sich erzählen. Bei den Damen 50/60 streiten sie sich auf dem Hauptplatz um die Meisterkrone. Beate Blume gelingt es, ihre Konkurrentin aus dem Rhythmus zu bringen. Als Landestrainer der Wildwasserkanuten hat Brigitte Schmidt die bessere Kondition und gewinnt mit 7:5, 7:5. Nach einer Pause treten die beiden im Doppelfinale gegeneinander an. Mit Brunhilde Lautz (HNT) verliert Brigitte Schmidt den ersten Satz mit 5:7 gegen Beate Blume und Dörthe Benecke vom HSC. Dann mit 6:4 und 6:1.