Bundesliga-Faustballerinnen vom TV Jahn Schneverdingen müssen ein halbes Jahr auf die Angreiferin verzichten.

Schneverdingen. Die Faustball-Frauen des TV Jahn Schneverdingen bleiben in der Bundesliga das Maß aller Dinge. Zu Beginn der Rückrunde gab es zwei deutliche Siege gegen den SV Moslesfehn und MTSV Selsingen, wodurch die Punktausbeute auf 20:0 angewachsen ist. Damit verteidigten die "Heidschnucken" souverän die Tabellenspitze und können beruhigt in die Weihnachtspause gehen. An einer erneuten Endrundenteilnahme um die deutsche Meisterschaft zweifelt in Schneverdingen ohnehin niemand mehr.

Ärgster Verfolger des TV Jahn sind derzeit die Faustballerinnen des Ahlhorner SV, die dem VfK Berlin eine weitere Niederlage beibrachten und der TV Westfalia Hamm, der gegen Bayer Leverkusen und Bochum gewann. Am Tabellenende geht es nach wie vor eng zu. Mit Selsingen, Leverkusen, Schwerin und Bochum sind gleich vier Mannschaften in Gefahr.

"Wir haben nicht so gut gespielt wie beim letzten Mal, am Ende aber beide Spiele sicher gewonnen", fasste Cindy Nökel den Spieltag zusammen. An die neue Rolle des "Gejagten" muss sich die Mannschaft des TV Jahn offensichtlich erst einmal gewöhnen. Man begann gegen Moslesfehn entsprechend nervös und gab den ersten Satz mit dem Maximalergebnis von 14:15 ab. Danach stellten sich die Gastgeberinnen aber auf die erwartete Moslesfehner Taktik ein, spielte in seinen Aktionen sicherer und führte in den nächsten Sätzen zwischenzeitlich sogar 8:1. Die Sätze endeten dann mit 11:5, 11:7 und 11:4. Auch der MTSV Selsingen konnte den TV Jahn nicht ernsthaft in Verlegenheit bringen. Mit 11:4, 11:6 und 11:7 gingen die Einzelsätze klar an den Tabellenführer, der zwar auch hier seine Nerven nicht immer im Griff hatte, letztlich aber sicher zu weiteren Punkten kam.

Die weiße Weste bleibt auch zu Beginn der Rückrunde ohne Flecken. Die Pause zum Jahreswechsel kann nun genutzt werden, um die Form bis zum 22. Januar zu konservieren. Bis dahin muss auch die Lücke geschlossen werden, die Mannschaftsführerin Laura Marofke aufgrund ihres Auslandaufenthalts hinterlässt. "Ich könnte heulen, muss aber sehen, dass ich mein Studium voranbringe", sagte sie und wirkte dabei sichtlich unglücklich. "Es läuft zurzeit super in der Mannschaft. Wenn ich das Geld dazu hätte, würde ich mich zu den Spielen einfliegen lassen." Was in anderen Sportarten kein Thema wäre, ist bei den reinen Faustball-Amateuren jedoch undenkbar. So muss der TV Jahn Schneverdingen ein halbes Jahr ohne die Angreiferin auskommen.

Die Rückrunde startet am 22. Januar mit einem Auswärtsspieltag in Leverkusen, dort geht es Gastgeber Bayer 04 und ESV Schwerin. Erst am letzten Spieltag der Bundesliga am 5. Februar kommt es in Bochum zum Gipfeltreffen gegen den deutschen Meister Ahlhorner SV.