Handballmänner setzen sich im Landesliga-Spitzenspiel überraschend deutlich mit 34:28 gegen Verfolger durch

Lüneburg. Wenn Detlef Wehrmann in diesen Tagen in Barsinghausen die Schulbank drückt, um die Trainer-B-Lizenz zu erwerben, wird ihm ein breites Grinsen nicht aus dem Gesicht weichen. Denn nicht nur die Landesliga-Handballer des HV Lüneburg bescherten ihrem Trainer mit dem 34:28 (18:12)-Heimsieg im Spitzenspiel gegen den TuS Jahn Hollenstedt das erhoffte Erfolgserlebnis. Tags darauf durfte der 43-Jährige erneut jubeln, als bekannt wurde, dass sich der Tabellendritte SVT Uelzen/Salzwedel eine 19:24-Niederlage bei Aufsteiger MTV Tostedt geleistet hatte.

Lüneburg thront mit 20:2 Punkten allein an der Tabellenspitze. "Wir müssen die Spannung halten", mahnt Wehrmann vor dem schweren Auswärtsspiel am Sonnabend in Salzwedel zum Hinrundenabschluss. Für den Trainer ist die Partie auch eine Reise in die Vergangenheit, betreute er die Gastgeber doch drei Jahre lang von 2001 bis 2004.

Mehr als 300 Zuschauer in der Sporthalle Oedeme rieben sich verwundert die Augen, so dominant agierten die HVL-Männer gegen die bis dato ebenfalls nur mit zwei Minuspunkten belasteten Hollenstedter. Die von rund 50 Fans angetrieben Gäste agierten nervös, fanden in der Abwehr keine Bindung und ließen im Angriff nach einer dreiwöchigen Spielpause die nötige Bewegung vermissen. "Wir haben geworfen, als die Situation noch nicht da war und einfach nicht auf den Punkt gespielt", fasste Jahn-Trainer Klaus Gruner seine Kritik zusammen. Gegenüber Wehrmann freute sich diebisch, dass sein Team den langjährigen Konkurrenten mit dessen Mitteln geschlagen habe. Ballgewinne der starken HVL-Deckung um Keeper Philipp Pape wurden schnell nach vorn getragen und konsequent in Tore umgemünzt.

So zogen die Gastgeber über 7:2 (9. Minute), 11:5 (14.) und 17:9 (25.) nach Belieben davon. Nach Wiederanpfiff erhöhte der Tabellenführer bis auf 24:14 (40.), um in der Schlussviertelstunde noch einmal in Bedrängnis zu geraten. Mit nachlassender Kondition auf der einen Seite gelangen Hollenstedt nun leichte Tore. Bei 24:27 (52.) lag die Wende in der Luft, diese gelang den Gästen selbst in dreifacher Überzahl und nach der Disqualifikation von Marjan Bode aber nicht. Stattdessen ließen sie beste Torchancen ungenutzt, vergaben insgesamt sieben von zehn Siebenmetern.

Unmittelbar nach der Partie dachten beide Trainer schon ans Rückspiel. "Ein Nachlassen wie in den letzten zehn bis 15 Minuten dürfen wir uns in Hollenstedt nicht erlauben", meinte Detlef Wehrmann, "da werden wir konditionell etwas nacharbeiten." "Meine Jungs wirkten gehemmt und ohne Selbstvertrauen", sagte Klaus Gruner, "das müssen wir im Rückspiel besser machen. Lüneburg ist noch nicht durch."

Haupttorschützen für Lüneburg: Christian Fleßner (8), Harald Kätker (8/3) und Timo Bleckwedel (5); Hollenstedt: Jannik Benecke (7), Bernhard Martens-Bruns, Florian Uttke und Sebastian Volkmann (je 4)