Männer- und Frauen-Teams spielen in der zweiten Liga im Hallenhockey oben mit

Heimfeld. Hockey-Wunder in Heimfeld. Nach jahrelangem Dornröschenschlaf in Regional- und Oberliga macht sich vor allem das Männerteam der TG Heimfeld auf den Weg, das höchste Turmzimmer zu erklimmen. Nach dem im vergangenen Winter vollzogenen Aufstieg aus der Regionalliga in die 2. Bundesliga steht der Neuling in der Tabelle auf dem einzigen Aufstiegsplatz eins, kann mit einem Heimsieg am Sonnabend, 16.15 Uhr, gegen den Braunschweiger THC Halbzeitmeister werden. Die TGH-Frauen stehen in der Regionalliga - bei den Damen ist dies beim Hallenhockey die zweithöchste Spielklasse - auf Platz zwei, haben aber nach der knappen 2:3-Niederlage im Topspiel beim Spitzenreiter bereits fünf Punkte Rückstand gegenüber dem Marienthaler THC. Zuvor gab es einen 7:0-Kantersieg gegen THK Rissen.

Trainer York Schumacher hat das M-Wort für Meisterschaft nicht verboten

Die Herren aber absolvierten einen perfekten Doppelspieltag, siegten in der Heimhalle Kerschensteinerstraße 13:4 gegen Marienthal und beim Rahlstedter HTC 3:2. "Wir haben einen Maulkorb und dürfen das M-Wort nicht in den Mund nehmen", sagte TGH-Angreifer Philipp Roloff nach der Partie in Rahlstedt, doch Trainer York Schumacher konterte: "Ich weiß nicht, wer ihm das verboten hat." Tatsächlich aber analysiert der Coach die Lage ganz nüchtern, spricht von zwei verlorenen Punkten zum Auftakt bei DTV Hannover (7:7) und davon, dass Bundesliga-Absteiger Hannover 78 Heimfeld wohl unterschätzt habe, sodass seinem Team ein sensationelles 5:4 gelang. Für Schumacher gilt es, zunächst einmal Klubgeschichte in der Form zu schreiben, dass den TGH-Männern als erstem Team des Vereins der Klassenerhalt in Liga zwei gelingt. Nach den beiden bisherigen Zweitliga-Aufstiegen folgte jeweils der direkte Wiederabstieg, zuletzt 2001. Mit einem Sieg gegen Braunschweig sei dies erreicht, doch die Braunschweiger holten gerade ihren ersten Saisonsieg (7:4 bei DTV Hannover) und unterlagen Hannover 78 nur knapp mit 5:6.

Dennoch gäbe es im Heimfelder Erfolgsfall in der Woche darauf, am 17. Dezember, bei Hannover 78 so etwas wie ein vorgezogenes Endspiel um Meisterschaft und Aufstieg in die 1. Bundesliga. Obwohl Schumacher derzeit noch keinen Gedanken an diese Partie geschweige denn an einen weiteren Aufstieg verschwendet, äußert er auf Nachfrage, dass die höchste Spielklasse keine wirtschaftlichen Nachteile habe. "Zurzeit sind dort fünf Hamburger Klubs beheimatet, sodass wir erheblich weniger Reisekosten hätten", so Schumacher, dessen Klub nur etwas höhere Schiedsrichterkosten tragen müsste. Auch die Halle Kerschensteinerstraße ist erstligatauglich. Sportlich müssten wohl zwei bis drei gestandene Akteure hinzugewonnen werden. Von April an nicht mehr dabei ist Till Augustin, der sein Studium in Berlin beenden möchte.

In Liga zwei aber ist die starke Ausgeglichenheit eines der Heimfelder Trumpf-Asse. So fehlte zuletzt Tobias Dibbern und Dennis Sievert absolvierte seine ersten Zweitligaspiele, ohne dass es einen Leistungseinbruch gab. Ein weiterer Pluspunkt ist die Kondition des Teams, das bisher jede zweite Halbzeit siegreich gestaltete. So auch beim 3:2 (1:1) in Rahlstedt, zu dem Sievert und zweimal Florian Stiller die Tore beisteuerten. Beim klaren 13:4 (6:2) gegen Marienthal lag Heimfeld nach 1:0-Führung zunächst sogar 1:2 zurück, ehe das Heimfelder Spiel in geordneten Bahnen verlief. Die TGH-Tore erzielten Florian Stiller (5), Max Bonz, Dennis Stiller (je 3) und Philipp Roloff (2). Die TGH-Damen zeigten beim Tabellenersten Marienthal eine starke Leistung, verkürzten auf 1:2 und 2:3 - jeweils durch Luisa Dietrich -, nutzten ihre Ausgleichschancen aber nicht. Beim 7:0 tags zuvor gegen Rissen trafen Lucie Düring (3), Constanze Schumann-Plekat (2), Johanna Köwing und Dietrich.