Oberligist unterliegt Cloppenburg nach 1:0-Führung noch mit 1:2

Lüneburg. Das passiert nicht zum ersten Mal in dieser Saison. Der Lüneburger SK Hansa hält eine Spitzenmannschaft lange in Schach, geht in Führung und steht am Ende mit leeren Händen da. Der LSK verlor vor 400 Zuschauern gegen den Tabellenzweiten der Fußball-Oberliga, BV Cloppenburg, mit 1:2 (1:0). "Das Spiel hat mich an die Partie in Osnabrück erinnert", kommentierte Trainer Gerd Bruns die Heimniederlage, "dort haben wir bis zur 85. Minute geführt und dann auch noch verloren."

Trotz der Ausfälle von Stefan Wolk und Eugen Krasnikow und des frühen Ausscheidens von Maik Kruse (Adduktoren-Verletzung) agierte der LSK taktisch geschickt. Für Kruse war Raphael Staffeldt ins Spiel gekommen, der für Timur Weilbier in die Viererkette rückte. Allrounder Weilbier spielte fortan auf der Sechser-Position und machte seine Sache gut. Als Stefan Richter in der 32. Minute nach einer gelungenen Kombination von Sebastian Klepatz frei gespielt wurde und zur Führung traf, schien sich der LSK auf der Siegerstraße zu befinden. Zumal kurz darauf Weilbier aus elf Metern fast das 2:0 markiert hätte. Doch der Ball landete ebenso wenig im Tor wie der Heber von Felix Beck kurz vor dem 1:0. Cloppenburg brachte in der ersten Halbzeit keine nennenswerte Torchance zustande.

In der zweiten Halbzeit knüpften die Gastgeber zunächst an die starke Leistung der ersten Hälfte an, doch die Tore fielen auf der anderen Seite. Vor dem Ausgleich in der 72. Minute hatten sich die Gäste einen langen Ball von Mohamed Aidara geschnappt und blitzschnell gekontert. Vier Minuten später herrschte nach einer Ecke Verwirrung im LSK-Strafraum, die die Gäste zum Siegtreffer nutzten.

Zwar hatten die Hausherren in der Schlussviertelstunde mehrfach den Ausgleich auf dem Fuß, doch fallen wollte dieser nicht. Hauke Hübscher, Richter und Aidara vergaben die besten Chancen. "Wir haben es zum wiederholten Mal versäumt, den Ball in der Schlussphase bei einer Führung festzumachen", ärgerte sich Bruns. "Vielleicht ist es in dieser Situation die Angst vor der eigenen Courage, die die Spieler lähmt." Jeder habe versucht, den Ball schnell loszuwerden und sich der Verantwortung zu entledigen. Was Bruns meint: Spiele gegen starke Gegner wie Osnabrück oder Cloppenburg werden vor allem im Kopf entschieden.