Eine erfolgreiche Variante beim Eckstoß sorgt für das goldene Tor in der Fußball-Landesliga gegen Eintracht Lüneburg vor 350 Zuschauern.

Lüneburg/Winsen. So ungewöhnlich war es jetzt für Co-Trainer Marc Bunge nicht, dass er den hauptamtlichen Coach Olaf Lakämper beim MTV Treubund Lüneburg vertrat, sodass er sich nicht mit den Lorbeeren für den 1:0-Erfolg im Ortsderby der Fußball-Landesliga gegen Eintracht Lüneburg schmücken mochte. "Ich war auch schon im Auswärtsspiel bei Teutonia Uelzen verantwortlich, als wir mit 1:2 verloren haben", schränkt Bunge ein. Dennoch hat der Vertreter von Lakämper, der wegen der Hochzeit seiner Schwiegermutter fehlte, einen nicht unerheblichen Anteil am Erfolg. Schließlich war Bunge es, der die Eckstoß-Varianten beim MTV Treubund Lüneburg eingeführt hat.

"Die habe ich mir einmal beim TSV Ottersberg abgeschaut", sagt Bunge über den Trick, wobei das Spielgerät auf den kurzen Pfosten geschlagen und von dort - meist per Kopf - weitergeleitet wird. Diesmal aber wurde die Standardsituation ein wenig verändert. "Tomasz Ziolkowski hat den Ball nur nach innen gechipt", beschreibt Bunge die Situation, wobei die Kugel direkt vom kurzen Pfosten aus per Kopf verwandelt wurde. Und tatsächlich war Johann Studtmann der Torschütze in der 22. Minute und nicht der vom Stadionsprecher genannte Sebastian Pohl.

Pohl aber war es, der in der zweiten Halbzeit bei Konterangriffen den Ball dreimal knapp verfehlte und somit jeweils die Gelegenheit alles klarzumachen ungenutzt verstreichen ließ. So musste Treubund vor 350 Zuschauern noch bis zur 92. Minute zittern, als MTV-Keeper Alexander Krueger den bei der letzten Eintracht-Chance von Steffen Wendland abgefeuerten Ball hielt. Ansonsten aber ließ Gastgeber Treubund aufgrund einer starken Defensivleistung der gesamten Mannschaft kaum Eintracht-Möglichkeiten zu. Außer vier Minuten zuvor, als Alexander Reinecke das Tor knapp verfehlte, und kurz nach Beginn von Halbzeit zwei, wobei Jan-Philipp Wulf sich bei einem Kopfball in der Richtung vertat.

Zu Beginn der Partie aber hätten die Gäste gut und gern in Führung gehen können, doch Krueger hielt den von Andreas Demir geschossenen Ball. Etwas aus dem Lot geriet die Eintracht, als Trainersohn Bennet Lorenzen nach einem Pressschlag so unglücklich auf den Boden fiel, dass er eine Bänderverletzung erlitt. "Heute wird er untersucht", sagt Vater und Coach Carsten Lorenzen, der darauf hofft, dass sich zu seinen sechs Langzeitverletzten nicht noch ein weiterer hinzugesellt.

"Ich glaube, die Rückfahrt wird eine ruhige Veranstaltung", kommentierte Trainer Gunnar Sellmer die 2:3-Niederlage seines TSV Winsen beim Schlusslicht der Fußball-Landesliga Rot-Weiss Cuxhaven. In der Tat: Was sich der TSV an der Nordsee leistete, macht sprachlos: Da führen die Gäste zur Halbzeit mit 2:1, spielen nach einer Roten Karte für Cuxhaven in der 34. Minute wegen einer Notbremse in Überzahl, retten das Resultat in die Pause und verlieren am Ende doch. "Und das nicht einmal unverdient", seufzte Sellmer, "wir haben alles vermissen lassen: Laufbereitschaft, Zweikampfstärke, Zugriff auf den Gegner." Dabei hatte die Partie so gut begonnen. Nach einer halben Stunde spielte Yannik Heidrich den Ball in die Tiefe, Niklas Jonas tauchte frei vor dem Cuxhavener Tor auf, behielt die Nerven und tunnelte den Keeper. Bereits dezimiert glichen die Hausherren acht Minuten später aus. Doch Winsen gelang fast im Gegenzug die erneute Führung durch Yannik Heidrich, der seinen Fuß in einen Schuss von Oliver Rupprecht gehalten und den Ball so in die Maschen befördert hatte. Doch Cuxhaven machte das Spiel, hatte die besseren Torchancen und drehte die Partie in der Schlussphase durch zwei Treffer (82., 86.). Dass bittere Fazit von Gunnar Sellmer: Wir konnten in keiner Phase der zweiten Halbzeit dagegen halten." Und das mit einem Mann mehr." (abendblatt.de)