Buxtehudes Handball-Frauen verlieren nun auch das dritte Spiel in der Champions League gegen den starken Gegner Dinamo Wolgograd.

Buxtehude. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht, Katja Langkeit wirkte ein wenig verlegen. Die siebenfache Torschützin saß nach der 21:30-Niederlage der Buxtehuder Handball-Frauen im dritten Spiel der Champions League gegen den russischen Meister Dinamo Wolgograd in der Pressekonferenz und erntete ein ungewöhnliches Lob. "Sie hat so schöne Augen", sagte der russische Trainer Viktor Ryabikh verschmitzt und versuchte, Katja Langkeit und ihren Mitspielerinnen Trost zu spenden. Die Mannschaft habe eine große Zukunft, prophezeite der Gästecoach, die aggressive Buxtehuder Abwehr habe seiner Mannschaft mehr Probleme bereitet als erwartet.

Komplimente, die nach der dritten Niederlage in der Champions League aber nicht so recht ankamen bei den unterlegenen Buxtehuder Handballerinnen. "Wir haben das Spiel zu Beginn der zweiten Halbzeit verloren", sagte Trainer Dirk Leun, "da haben wir zu schnell abgeschlossen und unsere Angriffe zu unvorbereitet vorgetragen." Zudem hatte Wolgograd mit Anna Sedoykina eine ausgezeichnete Torhüterin. Zwar konnte der Buxtehuder SV mit Jana Krause im Tor Paroli bieten, ansonsten aber war der Unterschied zum neunfachen russischen Meister zu gravierend.

Der körperlich robuste Abwehrblock mit 1,90 Meter großen Spielerinnen stellte den Buxtehuder Angriff vor erhebliche Probleme. Nur in der ersten Viertelstunde spielte der gastgebende Buxtehuder SV vor 1400 Zuschauern in der Alsterdorfer Sporthalle auf dem gleichen Niveau und stellte Dinamo Wolgograd vor Probleme. "Wir haben die nötige Aggressivität nicht beibehalten", sagte Dirk Leun und erkannte die Überlegenheit neidlos an. Den Unterschied macht vor allem eins aus: Fast jeden Fehler des Buxtehuder SV nutzten die Russinnen zu einem Gegentor, gradlinig und mit Durchschlagskraft. Beim BSV ist wohl doch der Respekt vor diesen qualitativ starken Gegnern zu groß.

Dennoch, so sagte Dirk Leun, werden seine Spielerinnen etwas mitnehmen. Auch wenn das Ergebnis von 21:30 etwas anderes aussagt, ist der Trainer davon überzeugt, dass seine Mannschaft aus der Champions League etwas gelernt habe.

Ob der Buxtehuder SV dies allerdings schon in den drei Rückspielen der Königsklasse umsetzen kann, scheint mehr als fraglich. Zweimal muss der BSV auswärts in Wolgograd und in Valcea in Rumänien antreten. Das letzte Heimspiel wird am Sonnabend, 29. Oktober, in der Hamburger O2-World gegen Itxako Navarra aus Spanien ausgetragen, erneut im Doppelpack mit den Handballmännern des HSV Hamburg.

Bis dahin allerdings bleibt die Belastung für die Spielerinnen immens hoch. Vor allem für Isabell Klein, Randy Bülau, Stefanie Melbeck und Katja Langkeit, die unmittelbar nach dem Champions League-Spiel nach Kienbaum bei Berlin zum Lehrgang der Frauen-Nationalmannschaft abgereist sind. Das DHB-Team von Trainer Heine Jensen bestreitet am morgigen Mittwoch in Frankfurt an der Oder gegen Weißrussland (19.30 Uhr, Brandenburghalle) und am Sonntag, 23. Oktober, in Baku gegen Gastgeber Aserbaidschan zwei Qualifikationsspiele zur Europameisterschaft 2012 in den Niederlanden. Auch Buxtehudes holländische Nationalspielerin Diane Lamein ist in Sachen Länderauswahl unterwegs. BSV-Trainer Leun, der mit beiden Nationaltrainern gute Verbindungen hat, hofft auf einen dosierten Einsatz seiner Auswahlspielerinnen. Denn kaum sind sie zurück, steht am Mittwoch, 26. Oktober, bereits das Bundesligaspiel gegen den VfL Oldenburg (19.30 Uhr, Halle Nord) auf dem Programm. Ein wahres Mammutprogramm, das die Buxtehuder Mannschaft zu bewältigen hat.

Der Traum der Buxtehuder Frauen, auch noch zu Beginn des Kalenderjahres 2012 im Europacup zu spielen, ist in weite Ferne gerückt. Denn nur die drei Gruppenersten aus der Champions League spielen international weiter.