Die Volleyball-Männer des SVG Lüneburg erkämpfen sich mit zwei Siegen gegen Giesen und Braunschweig Tabellenführung in der 2. Liga.

Lüneburg. "Nein", sagt Ronnie Karohs, "auf den ersten Tabellenplatz geben wir nicht viel." Für den Trainer der Volleyball-Männer der SVG Lüneburg ist der erste Tabellenplatz in der 2. Bundesliga viel mehr eine Momentaufnahme. "Wir haben ein Spiel mehr", sagt der Trainer, "und haben außerdem noch nicht gegen die Favoriten gespielt." Der erste Tabellenplatz in der 2. Bundesliga Nord ist ein schöner Nebeneffekt.

"Wir haben derzeit eine gute Phase", sagt Ronnie Karohs. Der neue Coach der SVG Lüneburg strebt mit seinen Volleyballern den fünften Platz an. Die Favoritenrolle hat für ihn das Team Titans Bergisches Land aus Wuppertal, die ein ganz anderes Umfeld, einen breiten Kader haben und den Weg in die Erste Liga anstreben. Schon am kommenden Sonntag, 9. Oktober, kommt es um 15.30 Uhr in der Bayerhalle zum sportlichen Vergleich zwischen beiden Teams, die noch ungeschlagen an der Spitze stehen. Trainer Karohs freut sich auf das Duell. "Es wird ein Spiel auf einem sehr hohen Level", prophezeit er, "auch wenn wir ohne Druck dort antreten, wird es wohl ein Lernprozess auf hohem Niveau für meine Spieler." Er wäre schon froh über einen Satzgewinn.

Trainer Ronnie Karohs, der zusammen mit Bernd Schlesinger einen erfahrenen Trainerkollegen an seiner Seite hat, hofft in Wuppertal, auf eine ähnlich konzentrierte Leistung seiner Volleyballer wie beim 3:1-Erfolg gegen den TSV Giesen/Hildesheim. "Da stimmte Konzentration und Anspannung von Anfang an", lobte Trainer Karohs die Einstellung seiner Akteure. Auch wenn der zweite Satz mit 16:25 verloren ging, war am Erfolg (25:18, 25:19, 25:22) in 91 Minuten vor 150 Zuschauern nicht zu rütteln.

Im zweiten Spiel des Doppelwochenendes gegen den USC Braunschweig traten im ersten Satz wieder die alten Probleme auf. "Wir sind nicht ins Spiel gekommen", sagt Ronnie Karohs, "haben den ersten Satz mit 19:25 auch verloren." Für den Lüneburger Coach fehlte die entsprechende Anspannung, um vor gut 500 Zuschauern in der Gellersenhalle von Reppenstedt von Anfang an zu dominieren. Erst in den nächsten drei Sätzen fanden die Lüneburger ihren Rhythmus und ließen sich mit 25:17, 25:17 und 25:19 in 93 Minuten das Heft nicht aus der Hand nehmen. "Ich glaube", so sagt Ronnie Karohs, "wir müssen erst noch lernen, mit der Favoritenrolle umzugehen." Das gehe nicht von heute auf morgen.

Zwei 3:1-Siege innerhalb von zwei Tagen - da hat sich das Team den Sprung an die Tabellenspitze verdient - zum ersten Mal in der Zweitligageschichte. So mancher Fan wird sich die Tabelle ausgeschnitten oder am Computer ausgedruckt haben, um die Momentaufnahme in Erinnerung zu behalten. Ronnie Karohs hat sich mittlerweile an seine Trainerrolle gewöhnt. "Auch wenn es noch manchmal in den Fingern kribbelt", sagt er. Als Spieler steht er nur noch als Notnagel bereit, sollte ein Zuspieler mal ausfallen Der Job an der Seitenlinie zusammen mit Bernd Schlesinger macht ihm Spaß, auch deshalb, weil die Jungs prächtig zusammenpassen und gut harmonieren.

Fünf Neuzugänge musste der neue Coach zum Saisonbeginn einbauen. "Wir wachsen immer mehr zusammen, die Abstimmung wird immer besser", sagt er, "vor allem das Miteinander bei Schnellangriffen mit dem neuen Zuspieler Sebastian Neufeld klappt von Mal zu Mal besser." Auch in der Blockabwehr und im Aufschlag habe sich das Team wesentlich verbessert.