Trotz Regens kurz zuvor geht der 34. Adendorfer Volkslauf mit 341 Teilnehmern bei Top-Bedingungen über die Bühne

Adendorf. Als Norbert Jansen am frühen Sonntagmorgen um 5 Uhr vom prasselnden Regen auf seinem Dachfenster geweckt wurde, da schwante ihm Böses. Immerhin sollte wenige Stunden später der 34. Volkslauf des TSV Adendorf gestartet werden und der 63-Jährige trägt seit fünf Jahren die Verantwortung. "Regen wäre überhaupt nicht gut gewesen", sagt der Hauptorganisator rückblickend. "Ein Großteil unserer Laufstrecke führt durch den Wald und bei feuchtem Boden wird es doch sehr rutschig."

Doch alle Bedenken lösten sich innerhalb der nächsten vier Stunden in Luft auf - in warme sozusagen. Denn als im TSV-Sportzentrum am Scharnebecker Weg die beiden Hauptläufe über zehn und 19 Kilometer gemeinsam gestartet wurden, hatte der Himmel längst seine Schleusen geschlossen und der Boden war fast komplett abgetrocknet. So durften Norbert Jansen und sein rund 20-köpfiges Helferteam einen rundherum gelungenen Volkslauf erleben. Insgesamt 341 Läufer, Walker und Wanderer, und damit einige Starter weniger als im Vorjahr, nutzen das Angebot der sieben verschiedenen Distanzen vom 400-Meter-Lauf auf dem Sportplatz bis hin zur 19-km-Distanz durch den Wald bis zum Elbeseitenkanal und wieder zurück.

Für einen von ihnen war der Start beim Volkslauf in Adendorf so etwas wie sportliche Therapie. Denn quasi auf dem Höhepunkt seiner jungen sportlichen Karriere hatte ihn eine Verletzung gestoppt. Der 16 Jahre alte Fynn Paul Timm aus Lüneburg, der für die LG Nordheide startet, musste den Start bei den deutschen Jugendmeisterschaften nach einem Mittelfußbruch Anfang Juli absagen. Seit Ende August ist der 3000-Meter-Niedersachsenmeister zurück auf der Laufbahn. Stück für Stück erarbeitet er sich das Gefühl für das Laufen zurück und versucht mit intensivem Ausdauertraining, die Basis für die kommende Saison zu legen.

Timms befreiender Jubel auf den letzten Metern vor dem Ziel hatte zweierlei Gründe. Einerseits war er gesund ins Sportzentrum zurückgekehrt, andererseits legte er angesichts von 37:15 Minuten für die 10,3 Kilometer eine sehr beachtliche Zeit hin. Keiner der 112 Konkurrenten auf dieser Strecke konnte ihm das Wasser reichen.

Sein weibliches Pendant hieß Julia Moysich. Die 21-Jährige ist weit über Adendorf hinaus die Beste auf der 10-Kilometer-Distanz. Beim Volkslauf ihres Heimatvereins durfte sie natürlich nicht fehlen. Auch wenn Moysich in 42:34 Minuten sicher gewann, scheint ihr in Jule Riestenpatt (Lüneburger SV/ 43:30 min.) langsam eine ernstzunehmende Konkurrentin zu erwachsen.

Den Pokal für die größte Gruppe nahm der MTV Amelinghausen mit nach Hause, den Adendorfer Wanderer-Pokal gewann die TSV-Turngruppe.