Landesliga-Fußballer erwarten Topfavorit Drochtersen. TSV Winsen spielt bei Spitzenreiter Bornreihe

Lüneburg. Hätte der MTV Treubund nicht das letzte Spiel in Etelsen mit 0:3 "verdaddelt", wie Trainer Olaf Lakämper es ausdrückt, hätte die Partie gegen die SV Drochtersen/Assel am Sonntag (15 Uhr, Uelzener Straße) das Prädikat "Spitzenspiel" verdient. Konjunktiv ist aber nicht Indikativ - und so trifft in der Landesliga Lüneburg "nur" ein respektabel in die Saison gestarteter Aufsteiger auf einen Meisterschaftsfavoriten. "Wir haben gegen diese Spitzenmannschaft nichts zu verlieren", sagt Lakämper, der auf die verletzten Stammspieler Johann Studtmann, Max Hartmann und Andreas Kautz verzichten muss, "wir spielen mit dem letzten Aufgebot, haben gerade elf Mann zusammen." Auch wenn es gegen Drochtersen eine Niederlage geben sollte, wäre Lakämper - trotz fünf Absteigern in dieser Saison - nicht bange. "Den Klassenerhalt schaffen wir - sicher", sagt er. Während der MTV in der Tabelle nach unten guckt, zählt für den Gegner nur eines: ein Sieg. "Wir erwarten drei Punkte, auch wenn wir wissen, dass es in Lüneburg nicht einfach wird", lautet die selbstbewusste Ansage von Drochtersens Fußball-Abteilungsleiter Rigo Gooßen, der die Scharte aus dem Celle-Spiel unbedingt auswetzen will. Den MTV hält er zwar für einen "sehr unbequemen Gegner", dem man gleichwohl den eigenen Stil aufzwingen wolle. "Wir schauen zuerst auf uns", so Gooßen, der sich Taktik folgendes entlocken ließ: "Kontrollierte Offensive der Marke Rehhagel, kein Hurra-Fußball."

Mit einem großen Kaliber muss sich nicht nur der MTV herumschlagen, sondern auch der TSV Winsen, der am Sonntag zeitgleich beim Spitzenreiter SV BW Bornreihe antritt. "Uns schlottern aber nicht die Knie", lautet die Ansage von Trainer Gunnar Sellmer, "vielleicht gelingt uns ja eine Überraschung." Und wenn nicht, sei das auch nicht so schlimm. Nur eines will Sellmer auf keinen Fall - sich hinten reinstellen, um einen Punkt zu ermauern: "Das ist nicht unser Spiel, das können wir gar nicht." Zwar sei Bornreihe eine "andere Hausnummer" als die bisherigen Gegner, die seine Mannschaft trotz zweier Niederlagen jeweils beherrscht habe, aber Bange machen gelte nicht. Zuversichtlich stimmt Sellmer zudem, dass alle Mann an Bord sind: Yannick Heidrich steht nach seinem ersten Kurzeinsatz in der Vorwoche wieder voll zur Verfügung und Oliver Rupprecht ist aus dem Urlaub zurück.