Die Freizeit-Bogenschützin Uta Bormann bricht bei den deutschen Titelkämpfen in die Phalanx der Kadersportler ein und wird Vierte

Wendisch Evern. Die Teilnehmer an deutschen Meisterschaften der Bogenschützen bilden schon lange eine Zweiklassen-Gesellschaft. Da ist einerseits die große Schar der leidenschaftlichen Amateure, auf der anderen Seite die kleine Gruppe der zum Nationalkader gehörenden Profisportler. In deren Phalanx brach bei den Titelkämpfen 2011 in Feucht bei Nürnberg eine Immobilienkauffrau vom Schützenverein Deutsch Evern ein und mischte die halbe nationale Elite auf. Uta Bormann, Mutter von zwei fast erwachsenen Kindern, wurde am Ende Vierte.

Als die 45 Frauen ihre ersten 72 Pfeile abgeschossen hatte, wurde die Immobilienkauffrau mit 578 Ringen auf Platz 15 geführt. Einen Platz vor ihr hatte sich Vereinskollegin Eva Bursee mit 581 Ringen etabliert. Für die Hausfrau und Mutter von drei schulpflichtigen Kindern war das persönlicher Rekord bei ihrem ersten Auftritt bei einer Deutschen Meisterschaft. Die beiden Bogenschützinnen vom SV Deutsch Evern hatte sich damit für die Finalrunde qualifiziert. In der schied Eva Bursee in der ersten Runde aus. Uta Bormann setzte sich trotz Schmerzen in der Schulter weiter durch und warf im zweiten Durchgang die Nationalkader-Schützin Lisa Unruh aus dem Wettbewerb, die zuletzt bei der Weltmeisterschaft in Turin noch beste Deutsche war. Erst im Halbfinale kassierte die 48 Jahre alte Freizeitsportlerin gegen Karina Winter, die sich als Sportsoldatin auf die Olympischen Spiele in London vorbereitet eine Niederlage. Im "kleinen Finale" unterlag sie gegen Elena Richter, ebenfalls Mitglied im Bundeskader. Ihr vierter Platz bei den deutschen Titelkämpfen wird Uta Bormann immer unvergessen bleiben. Und als Sportlerin zweiter Klasse hat sie sich auch nicht gefühlt. "Im Wettkampf waren diese jungen Kader-Schützinnen überhaupt nicht abgehoben", sagte sie.

Bei den A-Schülern wurde Jannis Kramer vom BSC Wendisch Evern guter Zehnter, Katharina Soltau vom SV Lüdersburg landete bei den Juniorinnen auf Rang 14.