Vor dem Endlauf bei den deutschen Jugendmeisterschaften stellt Trainer Hans Peters die Staffel um und wechselt Marc Alex Prozezinski ein

Hausbruch. Die Entscheidung ist ihm nicht leicht gefallen. Dennoch riskierte Trainer Hans Peters von der LG Hausbruch-Neugraben-Fischbek (HNF) im Endlauf alles. Nach der guten Vorlaufzeit (43,23 Sekunden) bei den deutschen Jugendmeisterschaften in Jena stellte der Coach die Staffel um. Anstelle von Lucas Clement ließ Peters den erst 15 Jahre alten Marc Alex Porzezinski im Finale über die 4x100-Meter-Distanz laufen. Und der fünfte Mann in der B-Jugend-Staffel der LG HNF lief ein glänzendes Rennen. Das schnelle Quartett aus Hausbruch schaffte im Endlauf in der Hamburger Rekordzeit von 42,65 Sekunden den Sprung aufs Siegerpodest.

Michael Hamann, Rafael Maksimowski, Daniel Schilder, Marc Alex Porzezinski und Lucas Clement gewannen die DM-Bronzemedaille und feierten diesen Erfolg noch am Abend. Schneller waren nur der TSV Bayer 04 Leverkusen (41,88 sek.) und LG Kindelsberg Kreuztal (42,48 sek.). Der Vorsprung der HNF-Sprinter auf die viertplatzierte LG Eintracht Frankfurt, die im Vorlauf schneller gewesen war, betrug gerade einmal neun Hundertstel.

Lucas Clement hat der Erfolgsstaffel den Weg in den Endlauf geebnet

Trainer Hans Peters lobte ausdrücklich Lucas Clement, der im Endlauf nicht starten durfte. Da war vom Trainer pädagogisches Geschick gefragt, um den jungen Athleten mental darauf vorzubereiten, im Endlauf nicht dabei zu sein. Der aus dem Buxtehuder SV hervorgegangene Clement nahm die Entscheidung sportlich, auf die Bronzemedaille ist er genauso stolz wie seine Teamkameraden. Schließlich hatte er im Vorlauf mit 43,23 Sekunden - auch diese Staffelzeit war schon Hamburger Rekord - den Weg ins Finale geebnet.

Michael Hamann sollte in Jena auch im Einzel über 100 und 200 Meter starten, er zog sich in der Staffel aber erneut eine Muskelverhärtung zu. Seinen Laufversuch über 100 Meter musste er vorzeitig beenden. Besser machte es Rafael Maksimowski, der in 11,25 Sekunden in den Zwischenlauf einzog und dort als Gesamt-Neunter um lediglich sechs Hundertstel den Einzug in den Endlauf verpasste.

Auf ähnlichem Niveau bewegte sich der ebenfalls 1994 geborene Dominick Lenzen (LG Nordheide/MTV Rottorf). Auch für den Schützling von Trainer Gerd Prüsmann war der Einzug in den 100-Meter-Zwischenlauf (11,27 sek.) kein Problem. Dieser stellte bei kräftigem Gegenwind von fast zwei Metern pro Sekunde die Endstation dar. Besser machte es der norddeutsche Meister bei seinen ersten nationalen Titelkämpfen über die 200-Meter-Strecke, wo er als Vorletzter den Sprung in den B-Endlauf schaffte und sich dort auf gute 22,71 sek. und Rang zwei steigerte. In der Gesamtwertung bedeutete dies Platz zehn.

Sophia Machill erzielt die beste Platzierung im Dreisprung

Die beste Platzierung aller Leichtathletiktalente aus der Region erreichte Sophia Machill (LG Nordheide/TSV Winsen) im Dreisprung der weiblichen Jugend B. Mit dem Ziel Medaillengewinn angereist, verwirklichte sich die 15-Jährige aus Harmstorf diesen Traum gleich mit dem ersten Versuch. Ihre bisherige Bestweite steigerte sie um unglaubliche 71 Zentimeter auf 12,61 Meter. Erst im dritten Durchgang wurde Machill von der U18-WM-Starterin Hanna Keppler (VfL Pfullingen) um 13 Zentimeter überflügelt. Die Freude über die Silbermedaille und den neuen Kreisrekord war natürlich riesig. Dabei war ihre Vorbereitung alles andere als optimal verlaufen. In den vergangenen sechs Wochen hatte sie die Hälfte der Zeit mit Infektionen und unter Einnahme von Antibiotika im Bett verbringen müssen. An ein Training war unter diesen Umständen nicht zu denken. Umso eindrucksvoller ist das aktuelle Resultat. In der zweiten Disziplin in Jena, dem Weitsprung, fehlte schon etwas die Explosivität.

Neue Medaillenchancen bei deutschen Meisterschaften im Siebenkampf

"5,78 Meter und Rang sechs sind dennoch prima", urteilte Trainer Georg Bernhart. Der Saisonhöhepunkt steht der talentierten Mehrkämpferin noch bevor. Am letzten August-Wochenende will sie bei der Siebenkampf-DM in Vaterstetten (Bayern) im Einzel und mit der Mannschaft der LG Nordheide erneut nach einer Medaille greifen.