Tom Lamek von den Motorradfreunden Niederelbe besiegt seinen Freund Jens Buchberger
Hechthausen. Einen Führerschein hat er noch nicht. "Dazu habe ich gar keine Zeit", sagt Tom Lamek, Die Fahrerlaubnis muss warten, auch wenn er vor zweieinhalb Wochen 18 Jahre geworden ist. Tom Lamek hat es nicht unbedingt eilig. Abgehalten wird er auch von seinem Hobby, für das er jedes Wochenende unterwegs. Und solange "Mama und Papa mich fahren", ist der Führerschein erst einmal zweitrangig.
Tom Lamek ist Sandbahnfahrer - und da landete er beim 21. Sandbahnrennen der Motorradfreunde Niederelbe im heimischen Waldstadion von Hechthausen einen besonderen Erfolg. Der Schüler der Berufsfachschule Holztechnik ("Ich will Tischler werden.") startete beim Traditionsrennen der B-Lizenz-Solisten in der 500 Kubikzentimeter-Klasse und stand am Ende ganz oben auf dem Siegertreppchen.
Tom Lamek lieferte sich mit seinem Teamkollegen Jens Buchberger einen packenden Zweikampf auf der Sandbahn. Und der jugendliche Elan entschied das Duell der beiden Freunde. "Ich haben durch Jens das Fahren gelernt", sagt Tom Lamek. Konkurrenten sind die beiden nur, wenn sie am Startband nebeneinander stehen und auf grünes Licht warten. Im Fahrerlager und auch darüber hinaus begegnen sich Schüler und Lehrmeister mit Respekt.
Jens Buchberger, 39, fährt seit zwölf Jahren Bahnsport. Der frühere Trialfahrer gehört zu den besten B-Lizenz-Piloten in Deutschland. Den Sprung in die internationale A-Lizenz hat der selbstständige Unternehmer einer Baugerüst-Verleihfirma nicht gewagt. Um im Feld der Sandbahnstars oben mitzufahren, müsste Jens Buchberger aus Hemmoor richtig investieren, in neueres und schnelleres Material, dazu kommt intensives Training. "Motorradfahren soll Hobby bleiben, ich lebe nicht vom Bahnsport", sagt er. Für Tom Lamek ist Sandbahnfahren ebenfalls Hobby. In dieser Saison ist er der "Überflieger" bei den B-Lizenz-Solisten. "Meine ersten Rennen bin ich 2009 gefahren", sagt er, Mit viel Pech, wie er sagt. Erst in dieser Saison läuft es ganz gut. Tom Lamek führt in der norddeutschen Bahnmeisterschaft.
Der Erfolg kommt nicht von ungefähr. In dieser Saison hat Tom Lamek viel trainiert. Seine Kurventechnik hat der Stahlschuhartist auf der kleineren Speedwaybahn verbessert. Ein Fahrer mit Talent und Perspektive, wie auch Freund und Rivale Jens Buchberger sagt. Die Eltern unterstützen den Sohn, Papa Udo Lamek ist Pressesprecher bei den Motorradfreunden Niederelbe, die auch bei ihrem 21. Sandbahnrennen wieder mit dem Wetter Probleme hatten. Die kühlen Temperaturen und Regenschauer haben viele abgehalten, nach Hechthausen zu kommen. Dabei hatte der engagierte Verein sein Rennen auf Sonnabend verlegt.
Sportlich war der Klub zufrieden. Wieder wurde ein packendes Rennprogramm geboten. Allen vorweg das Duell der Lokalmatadoren. Aber auch die Fahrer frühere Jahre zeigten ihr Können. Das Veteranenrennen gewann der 70-jährige Franz Greisel aus Bayern vor dem Engländer Geoff Urben, 69.
(ka)