TuS Jahn Hollenstedt zieht am letzten Spieltag mit einem 32:18-Kantersieg im direkten Duell am MTV Embsen vorbei

Embsen. Mit einem solch klaren Ergebnis hatte niemand gerechnet. Schon nach wenigen Minuten war das Endspiel um die Meisterschaft in der Handball-Landesliga der Frauen zugunsten des TuS Jahn Hollenstedt entschieden. Da führten die vor der Partie zweitplatzierten Gastgeberinnen gegen den Tabellenführer MTV Embsen mit 8:1. Das zweite Tor erzielten die von 80 mitgereisten Fans angefeuerten Gäste erst nach 17 Minuten. Als die Partie beim Stande von 32:18 (Halbzeit 16:8) abgepfiffen wurde, kannte der Jubel bei den Spielerinnen aus Hollenstedt keinen Grenzen mehr. Aufgrund des deutlich besseren Torverhältnisses sicherte sich das Team von Trainer Klaus Gruner die Landesliga-Meisterschaft vor dem punktgleichen MTV Embsen (beide 38:6 Punkte).

"Es hat heute einfach alles zusammen gepasst. Wir haben eine fantastische Leistung gezeigt", beschrieb Gruner den in dieser Höhe nicht erwarteten Erfolg. Im Hinspiel vier Wochen zuvor hatte Embsen noch mit 19:12 die Oberhand behalten. Da musste Hollenstedt allerdings auch auf Nadia Janca verzichten, nach deren Rückkehr von einem Auslandsaufenthalt das Selbstvertrauen in die Mannschaft zurückgekehrte. Die 22-Jährige führte ihr Team mit acht Toren an der Seite der überragenden Spielmacherin Regina Grabianowski (25 Jahre/8 Tore) zum Titel.

Als in Hollenstedt die ersten von 120 Litern Freibier flossen, wartete Embsen-Trainer Marcus Krause in Eyendorf vergeblich auf eine Nachricht. Krause war zeitgleich als Spieler für den Männer-Verbandsligisten MTV Eyendorf im Einsatz. "Diesmal habe ich von meinem Trainer keine Freigabe bekommen", erzählt Krause, der sich im Hinspiel hatte befreien lassen. "Als die SMS aus Hollenstedt nicht kam, konnte das nur zweierlei bedeuten: entweder die Mädels haben mich im Taumel der Freude vergessen oder sie sind vor Trauer wie gelähmt." Die vielen technischen Fehler führte Marcus Krause auch auf die Verwendung von Haftmittel zurück, ganz im Gegensatz zur Halle in Embsen: "Hollenstedt kann nicht ohne Backe, wir nicht mit." Trotz der fehlenden Krönung ist der MTV-Trainer vollkommen zufrieden mit der Saison. "Wir werden uns jetzt zwei Wochen sammeln und dann nächstes Jahr wieder oben mitspielen", so Krause.

Ob Hollenstedt den mit der Landesliga-Meisterschaft verbundenen Oberligaaufstieg wahrnehmen wird, ist nicht endgültig geklärt. Schon vor Wochen hatte Trainer Klaus Gruner für diesen Fall Verstärkungen gefordert, vor allem im Rückraum. "Für die Oberliga fehlt uns die Durchschlagskraft im Angriff. Tempo allein reicht da nicht", ist er überzeugt. In den nächsten Tagen werden vielversprechende Gespräche zum Abschluss gebracht. Heiße Kandidatin ist die 18 Jahre alte Kim Knaack, die vor einem Jahr aus der Jahn-Jugend in die Regionalliga-A-Jugend des Buxtehuder SV gewechselt war. "Vielleicht kommen noch ein oder zwei weitere Talente vom BSV", ist Gruner zuversichtlich, den vom Großteil der Mannschaft gewollten Oberligaaufstieg mit schlagkräftigem Kader in Angriff nehmen zu können.