Nachwuchsreiterin des RV Vögelsen/Mechtersen gewinnt A-Springen. 250 Teilnehmer beim Hallenturnier des Reitclubs Hagen in Lüneburg am Start

Lüneburg. "Ich habe schnell geklingelt, aufpassen, sonst droht ein Ausschluss wegen Zeitüberschreitung", wurde Inga-Constanze Ketelsen vom RSV Overbeckhof-Luhmühlen bei der A-Springprüfung mit einem Stern verwarnt. Dabei war es für die junge Reiterin keine leichte Aufgabe, die eigene Nervosität und die von ihrem Pferd Weltstern in den Griff zu bekommen. Doch sie blieb im Zeitfenster beim Hallenturnier des Reitclubs Hagen.

Dem ersten Reiter in diesem Wettbewerb war ein fehlerfreier Ritt in der vorgegebenen Zeit von 52 Sekunden gelungen. Josef Wulf vom RFV Brietlingen mit Gloria M musste sich gedulden, ehe er als Vorletzter an der Reihe war. Dann war es so weit, Hans-Joachim Lindecke vom Gastgeber öffnete die Hallentür und schickte den Reiter in den Parcours. Mit einer Zeit von 41,29 Sekunden setzte er sich an die Spitze, der Sieg schien sicher.

"Der freut sich viel zu früh, es kommt noch die Startnummer 112", erklärten Michelle Lühmann, 9, Stella von Schnackenburg und Mara Twesten, beide elf Jahre, am Rande des Parcours. Die drei jungen Reiterinnen hatten mit ihren Ponys Roxy und Frieda an einer Spring-Dressur-Kombination für Kinder teilgenommen. Auch sie hatten mit Problemen zu kämpfen. So wäre Michelle beim Steigbügelverstellen fast vom Pony gefallen, Stellas Pony war dreimal am Hindernis vorbeigelaufen und Mara hatte kaum noch Kraft in den Armen, weil ihr Pony Frieda bei der Dressur in der Abteilung zu früh lospreschen wollte.

Dennoch brachte das Turnier den drei Mädels viel Spaß. Vor allem, weil ihre Vorhersage zutraf. Die letzte Reiterin mit der Startnummer 112 gewann das Springen. Maria Kadiri, 17, flog geradezu über die Hindernisse mit ihrem zwölfjährigen Pony-Wallach Tex. Da schien der Nachname Programm. Kadiri kommt aus dem Afrikanischen und bedeutet auf Swahili "macht's möglich" - und genauso war es. "Ich hatte in der Vorbereitung auf dem Platz den Eindruck, dass er heute sehr langsam war", sagte die junge Reiterin, "deshalb habe ich ordentlich Gas gegeben." Es hatte sich gelohnt. Mit exakt 40 Sekunden unterbot die Nachwuchsamazone die Zeit von Josef Wulf. "Das hat Tex richtig gut gemacht", sagte sie und streichelte ihr Pony. Die Reiterin des RV Vögelsen-Mechtersen hat ihr Pferd seit ihrem zwölften Lebensjahr selbst ausgebildet. Ein Heimspiel war die Springprüfung der Klasse L mit Siegerrunde für Simone Lüder vom gastgebenden Reitclub Hagen. Sie gewann mit Don Theo mit vier Fehlerpunkten in 39,84 Sekunden vor Imke Koch (RV Reiterhof Rüter/ 43,66 Sekunden und Josef Wulf mit Mona (RFV Dahlenburg/41,30 Sekunden), der vierte Platz ging an Lydia-Larissa Bauschke (RV Vögelsen-Mechtersen/40,93 sel. Im Dressurwettbewerb siegte Michelle-Christin Reu aus Tespe mit Shannon (8,20 Punkte).